Die Verwaltung hatte sich vorgestellt, dass Besucher kanalisiert werden und durch das Infozentrum im Vulkanpark Zugang zum Grüngelände erhalten. Synergien seien dergestalt vorstellbar, dass Besucher, die sich für das Grubenfeld interessieren würden, eventuell durch eine Beratung zum Eintritt in die kostenpflichtige Ausstellung und den Einstieg in verschiedene Wanderwege wie den Mühlsteinwanderweg motiviert werden könnten. Dass zweierlei Maß möglich wäre, verhehlt die Verwaltungsvorlage nicht: „Für Ortskundige ist das Grubenfeld von verschiedenen Stellen trotzdem zugänglich und würde dies kaum berühren.“ Vorgeschlagen werde die Sicherung mit einem Tor sowie ein Eintritt in Höhe von zwei Euro. „Unter Umgehung kann man also auch reingehen, dies ist touristisch ein blödes Signal“, sagte Rainer Dartsch (CDU). Er sehe den Vorschlag zweischneidig: Die Infotafeln seien zwar einen Eintritt wert, aber eine praktikable Lösung erkenne er nicht.
Lieber Spendenbox aufstellen
Matthias Kaißling (Grüne) erkannte ebenso wenig die Möglichkeit, das Gelände einzuzäunen. Eventuell könne man ein Spendenkästchen aufstellen, für das man zu Spenden aufrufe. Für „absolut unangemessen“ hielt FWM-Fraktionschef Hans Georg Schönberg die Erhebung eines Eintrittes und fragte lakonisch: „Werden demnächst auch Freizeitzentrum und Burggärten eingezäunt, damit Eintritte erhoben werden können?“
Oberbürgermeister Dirk Meid entgegnete, dass der Mayener profitiere, da er die Anlage ohnehin mit seinen Steuern bezahlt habe, der Auswärtige trage mit einem Obolus dann ebenfalls dazu bei.
Ein Naherholungsgebiet und von historischer Bedeutung für die Stadt sei das Grubenfeld, sagte SPD-Ratsmitglied Rolf Schäfer. Insofern sie die Inwertsetzung des touristischen Standortes nachvollziehbar. Aber der Aufwand sei zu hoch, dies sei der falsche Platz.
Keine Mehrheit für Vorschlag
SPD-Ratsmitglied Ferd Faber gab zu bedenken, wie die ganze Sache versicherungstechnisch zu betrachten sei. „Was ist, wenn einer keine Eintrittskarte hat und dann in den Silbersee fällt?“, fragte er.
Der Antrag fiel bei nur vier Jastimmen und acht Enthaltungen deutlich durch. Stadtoberhaupt Dirk Meid nahm aber die Anregung mit, unter Umständen eine Spendenbox aufstellen zu lassen.