Intendant Alexander May stellt Programm für seine zweite Burgfestspielsaison vor
Das spielt sich auf Mayener Bühnen ab: Intendant Alexander May stellt Programm vor
Intendant Alexander May hat in Mayen 2023 Einiges vor: Für die Burgfestspiele im kommenden Jahr stehen schon viele Programmpunkte fest, die das Publikum anziehen sollen. Foto: Landestheater Schwaben/Sven Kleine
Landestheater Schwaben/Sven Klei

Nach dem Erfolg des Musicals „Brigitte Bordeaux“, hat Alexander May vorgestellt, was er im kommenden Jahr bei den Burgfestpielen in Mayen vorhat.

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Das Erfolgsmusical „Brigitte Bordeaux“ findet auch außerhalb der Mauern von Mayen Anklang. So wird das Musical, das bei den Burgfestspielen Mayen Beifallsstürme ausgelöst hat und dessen Protagonist Michael Ophelders mit dem Deutschen Musicalpreis ausgezeichnet wurde, derzeit im Landestheater Schwaben in Memmingen/Bayern aufgeführt. Unter der Regie des Burgfestspiel-Intendanten Alexander May entspannt sich auch ein „schwungvolles Transgender-Musical“, wie die „Allgäuer Zeitung“ lobend feststellt. Aber was hat Alexander May im nächsten Jahr in Mayen vor?

Verzicht auf externe Künstler

Zunächst musste May eine bittere Pille schlucken. In der neuen Burgfestspielsaison, die im Frühjahr beginnt, muss er auf die Extras auf der kleinen Bühne mit externen Künstlern verzichten. Der Stadtrat wollte es so, nachdem die Kosten um 160.000 Euro hochgegangen sind.

Alexander May – er ist derzeit für zwei Jahre als Interimsintendant im Allgäu tätig – ist deswegen nicht sauer, im Gegenteil. „Streichkonzert klingt als Begriff zu brutal, stattdessen bin ich froh, dass die Stadt, das Land, der Stadtrat gewillt sind, die Burgfestspiele mit ihrer Vielfalt zu erhalten“, erklärt der Trierer.

Es sei kein Leichtes gewesen, diesen Kraftakt zu bestehen, der unter anderem durch eine 30-prozentige Lohnerhöhung für Personal vor, auf und hinter der Bühne ausgelöst worden ist. „Unser Kerngeschäft haben wir gehalten“, sagt May, der von seiner Premierensaison in Mayen sehr angetan ist. „Ich bin hier so positiv empfangen worden und fühle mich in Mayen schon sehr zu Hause.“ Zur Steigerung seiner Freude dürfte auch beigetragen haben, dass seine Stücke, insbesondere „Brigitte Bordeaux“, vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. „Das war ein Superbesuch fürs Musical.“

Eine Uraufführung, die sich bewusst auch an junge Menschen richtet

Das neue Jahr beginnt mit einem Comeback: Der „Zuckertoni“ (ab 2. Juli 2023) kehrt auf die Bühne zurück. Das Bürgerstück, 2021 noch unter Daniel Ris uraufgeführt, kommt 2023 in leicht modifiziertem Gewand und mit ein, zwei neuen Spielern wieder ins Alte Arresthaus.

Seine erste Saison in Mayen stellte Alexander May unter das Motto „Querdenker“, jetzt sind „Starke Frauen“ das Thema, das als Leitfaden dient. Das Musical „Undine“ (ab 10. Juni) erzählt von einer geheimnisvollen Wasserfrau, die ihre Seele an den Teufel verkaufen will. May macht Appetit aufs Geschehen: „Dies ist eine unglaublich tolle Geschichte, romantisch, mystisch, mit rockig-poppiger Musik abgeschmeckt.“ Sie zeige: Wenn man aufs falsche Pferd setze, so May, „fliege einem das Leben um die Ohren“. Eine Uraufführung, die sich bewusst auch an junge Menschen richte. Das Stück zeige auch, wie schwere es sei, erwachsen zu werden.

Kartenvorverkauf im Internet unter der Adresse www.burgfestspiele-mayen.de

Geschmack auf klassische Töne möchte May mit dem Stück „Hexe Hillary geht in die Oper“ (ab. 4. Juni) machen. Er verspricht den Auftritt einer Opernsängerin und des neu gegründeten Burgfestspielchors in diesem Familienstück. „Verhext und zugenäht“ (ab 17. Juni) spielt in der Eifel, das Stück hat mit Aberglauben und mit einem Leben, das aus den Fugen gerät, zu tun. „Und es hat auch Bezüge zur Eifeler Geschichte“, malt Mayen in Lokalkolorit.

Auf der kleinen Bühne im Alten Arresthaus sind sieben bis acht Extraabende geplant, die aus dem eigenen Ensemble gespeist werden. Und Thorsten Hamer („Urfaust“) kommt als komödiantisch auftretender Gast. Apropos Ensemble: Von Publikumsliebling Joelle Zupan (Erzähler in „Brigitte Bordeaux“) wird 2023 in Mayen nichts zu sehen sein – er beginnt jetzt ein Engagement als Countertenor im „Theater des Westens“ in Berlin. „Ich setze nicht jedes Jahr auf das gleiche Ensemble“, lässt der Intendant durchblicken. Seine Philosophie ist es, aus einem Pool von leistungsstarken Schauspielern zurückzugreifen. Es ist aber gut möglich, dass in der neuen Saison Sabine Brandauer und Michael Ophelders wieder auf die Bühnenbretter in Mayen gehen werden.

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Intendant Alexander May führt Regie bei diesem Erfolgsmusical, dass die Zuschauer in eine phantastische, surreale Welt entführt, begleitet von einer Live-Band und einem großartigen Ensemble.

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