Start der Burgfestspiele Mayen
Das kleine Gespenst spukt in der Genovevaburg
Die Tochter des Oberlehrers möchte dem kleinen Gespenst gerne helfen.
Elvira Bell

Mit dem Familienstück „Das kleine Gespenst“ starten die Mayener Burgfestspiele in die neue Saison. Die RZ war bei der umjubelten Premiere dabei. 

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Die Burgfestspiele in Mayen sind mit der Premiere „Das kleine Gespenst“ offiziell in die Spielzeit 2025 gestartet. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Dirk Meid (SPD) und Intendant Alexander May startet das Familienstück in der Fassung von Britta Kristina Schreiber, das auf dem gleichnamigen Kinderbuchklassiker von Otfried Preußler basiert. Die Regisseurin inszeniert jetzt zum vierten Mal in Mayen – zuletzt brillierte sie im vergangenen Jahr mit „Peterchens Mondfahrt“.

Erneut machte Britta Schreiber ihrem hervorragenden Ruf alle Ehre. Für die aktuelle Spielzeit hat sie eine eigene Bühnenfassung des „Kleinen Gespenst“ für Kinder ab fünf Jahren entwickelt – maßgeschneidert für ein kleines Ensemble, um auf der Mayener Freilichtbühne über zwei Ebenen spiel- und realisierbar zu sein. Aus den drei Apothekerkindern, die dem kleinen Gespenst helfen wollten, wurde die Tochter des Lehrers Lila Thalmeyer (Mirjam Smejkal). Die große Feuerwehr- und Polizeimannschaft aus der ursprünglichen Fassung beschränkt sich auf die Figur des Polizeiwachmeisters Holzinger. Dieser wird ebenso wie der Uhu Schuhu von Christian Miedreich gespielt.

Oberbürgermeister Dirk Meid (rechts) und Intendant Alexander May begrüßen das Premierenpublikum.
Elvira Bell

Aus dem Bürgermeister wird eine skrupellose Bürgermeisterin – hervorragend verkörpert von Sabine Brandauer. Sie schlüpft zudem in der Ahnengalerie als sprechendes Gemälde in die Rolle der Genoveva. Dazu gesellen sich General Torstenson und Sekretär Knesebek (gespielt von Philippe Ledun) sowie Burggraf Kasimir und Oberlehrer Thalmeyer (Georg Lorenz).

Schauplatz der Geschichte ist die Burg Eulenstein. Die Stärke der Handlung liegt nicht nur in der Geschichte als solche, sondern in der Art und Weise der musikalischen Gestaltung, des Schauspiels und wie es mit detailreichen Kostümierungen vor der wunderschönen Kulisse im Burginnenhof aufgeführt wird. Eine solche Darbietung sollte vor allem eins: allen Zuschauern Spaß machen. Und das machte sie. Das kleine Nachtgespenst, das die Welt im Tageslicht entdecken möchte – perfekt dargestellt von Rosaly Oberste-Beulmann – verzauberte das Publikum von Beginn an. Staunen, Lachen und Begeisterungsstürme waren angesagt. Die Kinder waren voller Eifer mit von der Partie.

Das kleine Gespenst hat einen besten Freund: Es ist der weise Uhu Schuhu.
Elvira Bell

Zur Geschichte: Auf Burg Eulenstein gibt es seit vielen Jahrhunderten ein kleines Nachtgespenst. Das freundliche Wesen spukt nachts pünktlich zur Geisterstunde durch das alte Gemäuer. Ebenfalls nachtaktiv sind sein einziger Freund, der Uhu Schuhu, und die sprechenden Gemälde in der Bildergalerie der Burg. Einmal die Welt bei Tageslicht zu sehen, ist der größte Traum des kleinen Nachtgespenstes. So sehr es sich auch bemüht, es wacht immer nachts zur gleichen Zeit auf.

Eines Tages geschieht ein Wunder. Es wacht plötzlich auf. Die Sonne scheint. Das kleine Städtchen schimmert farbenfroh. Doch die anfängliche Euphorie weicht. Das Geistern im Tageslicht bleibt nicht ohne Folgen. Das kleine Gespenst bringt so einiges durcheinander im Leben des kleinen Städtchens Eulenberg. Dort stehen die Vorbereitungen für die 385-Jahr-Feier an. Es erschreckt die Menschen. Es wird verfolgt. Zu allem Überfluss bekommt es im Sonnenschein einen Sonnenbrand. Sein schneeweißes Kostüm und seine Haare färben sich mehr und mehr dunkel.

In der Rolle als Bürgermeisterin und Genoveva glänzte Sabine Brandauer.
Elvira Bell

Zum Glück taucht Lila, die Tochter eines Lehrers, auf. Sie ist einfallsreich und möchte helfen. Schließlich stellt sich heraus, dass Sekretär Knesebek die Uhr zwölf Stunden lang angehalten hat. Kann jemand dem kleinen Gespenst helfen? Wird das kleine Taggespenst wieder zum Nachtgespenst werden? Mehr wird hierzu nicht verraten. Die Kinder, die mit ihren Eltern oder Großeltern das Familienstück besuchten, kamen mit leuchtenden Augen aus der Vorstellung und sprudelten beim Erzählen förmlich über von den Eindrücken und Erlebnissen. Sie haben viel gelernt in puncto Freundschaft und Hilfsbereitschaft und dass es hilfreich ist, sich selbst so zu nehmen, wie man ist.

Mehr Infos unter www.burgfestspiele-mayen.de

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