Betreiber freuen sich auf eine gute Saison 2021 - Auch Wohnmobilisten fühlen sich am Rhein pudelwohl
Campingplätze in der Region sind gefragt: Betreiber freuen sich auf eine gute Saison 2021
Nachdem in Rheinland-Pfalz die Sieben-Tagen-Inzidenz stark gesunken ist, wurden touristische Übernachtungen auch auf Campingplätzen wieder möglich. Neu ist, dass auch die sanitären Anlagen wieder öffnen durften. Das Bild zeigt den Wohnmobilstellplatz in Andernach. Foto: Elvira Bell
Elvira Bell

Groß war der Jubel in Rheinland-Pfalz am 12. Mai dieses Jahres: Unter bestimmten Voraussetzungen wurde der Camping-Tourismus für autarke Campingfahrzeuge wieder erlaubt. Diese Regelung galt jedoch nur für diejenigen Wohnmobile oder -wagen, die eigene sanitäre Anlagen an Bord haben. Denn die 22. Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes Rheinland-Pfalz sah vor, dass sanitäre Anlagen und andere Gemeinschaftseinrichtungen nicht genutzt werden durften und geschlossen blieben. Wer nicht autark und kein entsprechend ausgestattetes Wohnmobil besaß, hatte bislang schlechte Karten. Seit dem 18. Juni dürfen die Campinganlagen im Land jedoch wieder vollständig öffnen.

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„Wir freuen uns, dass wir auf unserem Campingplatz am Laacher See Camping- und Tagesgäste begrüßen können“, so Myrthe Linders, Chefrezeptionistin von RCN Vakantieparken. „Wir sind sehr gut belegt. Die Wochenenden sind fast ausgebucht, lediglich in der Woche haben wir mit Ausnahme der Sommerferien noch einige Standplätze frei.“ Auf der Website von RCN Vakantieparken am Laacher See können Gäste ihren Stellplatz auswählen. Insgesamt hat RCN 17 Ferienparks in Europa. „Am 18. Juni durften wir unsere Sanitätsgebäude wieder komplett öffnen, sodass auch Gäste mit Zelten hier übernachten können. Wir freuen uns auf eine tolle Saison 2021 und alle folgenden Jahre.“

Zufriedene Betreiber

RCN hatte den Campingplatz – er liegt mitten im Nationalen Geopark Laacher See – am 1. Januar dieses Jahres übernommen und in den vergangenen Monaten viele Änderungen vorgenommen und alles auf RCN-Stil umgestellt. Auf dem Platz haben Campingfreunde auch die Möglichkeit, luxuriös eingerichtete Safarizelte mit einer großen Veranda samt Terrassenmobiliar zu buchen. Die Safarizelte können für zwei bis sechs Personen gemietet werden. Sie verfügen über bequeme Betten und sind unterschiedlich ausgestattet. „Insgesamt haben wir 201 einzelne Stellflächen“, so Myrthe Linders. Zudem können aktuell 500 Tagesgäste in der Zeit von 10 bis 18 Uhr die Liegewiese bevölkern.“

Zufrieden mit der Resonanz zeigt sich die Betreiberin des direkt an der Nette liegenden Campingplatzes „Falkley Mühle im Nettetal“ bei Langscheid. „Bei uns ist alles gut“, lautete die kurze und knappe Bilanz. Still ist es um den idyllisch gelegenen Campingplatz an der Lohbrücker Mühle 1 in Kehrig geworden. „Die Anfrage ist 2020 enorm angestiegen. Wir hatten sehr viele Anfragen. Aus gesundheitlichen Gründen mussten wir jedoch schweren Herzens schließen“, erläutert die ehemalige Chefin des „Bernhard Kaiser Campingplatzes“.

Beliebte Stellplätze am Rhein

Gut frequentiert sind die Wohnmobilplätze. So auch der in Andernach unmittelbar am Rhein gelegene Stellplatz am Bollwerk. „Er verfügt über rund 100 bis 120 Plätze“, berichtet Christian Luxem, Betriebswirtschaftlicher Leiter der Perspektive (Gesellschaft für berufsbezogene Bildung und Qualifizierung gemeinnützige GmBH). Die Verweildauer ist laut Christian Luxem vollkommen unterschiedlich. Im Schnitt liegt sie bei drei bis vier Tagen. „Wir hoffen selbstverständlich zum Wohl aller, dass sich die Situation weiter entspannt und wir als Betreiber des Stellplatzes Andernach zusätzlich auch vielen Gästen den Besuch der Stadt Andernach ermöglichen können.“

Wie beliebt der Stellplatz am Rhein ist, erzählten einige Urlauber unserer Zeitung. Sie hatten es sich am Donnerstag bei 36 Grad unter Schatten spendenden Bäumen gemütlich gemacht: „Wir sind seit dem 12. Mai hier und bleiben so lange, bis Corona wieder ,zuschlägt' und alles wieder zugemacht werden muss“, erzählt ein Ehepaar aus Altenkirchen. Die beiden möchten namentlich nicht genannt werden. „Wir kommen seit mehr als zehn Jahren hierhin.“ Die 71-Jährige und ihr neun Jahre jüngerer Mann können sich keinen schöneren Ort für einen Urlaub vorstellen als die Bäckerjungenstadt. „Andernach ist für uns die schönste Stadt in Deutschland. Nicht nur die Historie der Stadt, sondern vor allem der Rhein und auch die Innenstadt, die Einkaufsmöglichkeiten, das gastronomische Angebot und die Nähe zum Krankenhaus sind ideal“, schwärmt der Altenkirchener.

Manche Gäste haben großen Strombedarf

Allerdings bemängelt der Wohnmobilist die Landstromversorgung, mit der die Camper ihre elektrischen Geräte betreiben. „Als der Platz seinerzeit konzipiert wurde, war der Bedarf an Saft sicherlich noch nicht so hoch wie heute. Einige der Gäste sind nachts auf Sauerstoffgeräte angewiesen. Auch die brauchen Strom.“ Über die Landstromversorgung habe er auch schon mit dem Andernacher Oberbürgermeister gesprochen. Begeistert von dem Stellplatz am Bollwerk sind auch Monika und Marwin Malas aus Oldenburg. „Wir brauchen keinen Landstrom. Wir sind komplett autark“, berichten die beiden. „Doch leider können wir nur drei Tage bleiben, auf uns wartet der nächste Corona-Piks.“

Eine weitere Stellfläche gibt es in der Bäckerjungenstadt am Monte Mare Klingelswiese 1. „Die Wohnmobilisten nutzen insbesondere im Winter im Rahmen einer Rabattaktion gern unsere Saunen“, berichtet Michael Retterath, Kaufmännischer Betriebsleiter der Monte Mare Andernacher Betriebs GmbH & Co. KG. Aktuell bietet das Monte Mare neben seinem Hotel acht Wohnmobilstellplätze.

Von unserer Mitarbeiterin Elvira Bell

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