Bilden diese 17 sportlich durchtrainierten Männer, die die trotz Altersunterschiede Freude am Tanz eint, möglicherweise deutschlandweit eine unbesiegbare Streitmacht? Über einen Sieg beim ersten BvDM-Video-Cup würden sich die tanzenden und Fahnen schwingenden Legionäre, die Johannishöfer aus der Vulkanstadt und ihre Trainerin und Choreografin Judith Fuchs jedenfalls sehr freuen. Das in Obermendig seit 27 Jahren beheimatete Männerballett beteiligt sich mit einem getanzten Videobeitrag an dem ersten BvDM-Video-Cup. Dieser wurde Corona bedingt anstelle der 17. Deutschen Meisterschaften vom Bundesverband Deutscher Männerballetts ins Leben gerufen.
Trotz ausgefallener Trainingszeit und Turniere ist unter dem Motto: „So tanzt Man(n)“ eine digitale Veranstaltungsform geschaffen worden, an der sich neben dem amtierenden Deutschen Meister, dem Männerballett Finsterwalde, und den Johannishöfer zwölf weitere Männertanzformationen beteiligen. „Viel zu lange konnten wir uns nicht sehen, miteinander feiern und atemberaubende Tänze bestaunen“, heißt es auf der Homepage des Bundesverbandes. „Jetzt ist damit Schluss. Ihr könnt eure Tanzschuhe entstauben. Deutschland will euch auch tanzen sehen.“ Doch wie soll das gehen? „Ganz einfach, nehmt einen getanzten Videobeitrag auf und reicht diesen bei uns ein. Wir freuen uns bereits jetzt darauf, wenn sich am Samstag, dem 26. September um 18 Uhr die große BvDM-Familie versammelt. Neben Euren Videobeiträgen werden wir uns live zu Euch schalten können.“ Für die Teilnahme am Cup musste Fuchs den zehnminütigen Schautanz auf vier Minuten minieren. Keine leichte Sache, dennoch: „Wir freuen uns darauf. Die Tänzer sind alle hoch motiviert.“ Da die Deutsche Meisterschaft normalerweise im Sommer stattfindet, standen der engagierten Trainerin die Männer wegen ihrer sonstigen Hobbys dafür zeitlich nicht zur Verfügung. Zudem ist das Regelwerk einer regulären Deutschen Meisterschaft, nachdem die Tänze bewertet werden, so gestrickt, „dass wir mit unseren Tänzen durchs Wertungsraster fallen würden“, ist sich Fuchs sicher. Eine befreundete Wertungsrichterin habe ihr schon gesagt: „Ich bin so froh, dass ihr nicht zu den Meisterschaften fahrt. Ihr seid so toll, aber ich wüsste nicht, wie ich euch bewerten sollte.“ Bei dieser 1. Virtuellen Deutschen Meisterschaft hingegen ist alles offen. „Zwar setzt die Fachjury auch hier die bekannten Bewertungskriterien an, aber daneben bewerten sich alle Herrenballette untereinander. Und da spielen uns Videotechniken und Schnittmöglichkeiten sowie beeindruckende Drehorte unserer Heimat in die Karten. Zudem konnten wir einen besonderen Gast für einen Kurzauftritt gewinnen. Dazu kann ich an dieser Stelle allerdings noch nicht mehr sagen“, so Fuchs.
Unter dem Motto „Einer für alle und alle für den Prinz“ hatte die Formation in der vergangenen Session zu Ehren vom Prinz Simon (Schumacher) „Tanzende Frohnatur von Rad und Reise“, einem der Aktiven der Tänzer 30 grandiose Darbietungen mit akrobatischen Einlagen in schwindelerregender Höhe auf die Bühne gebracht.
Die Elitetruppe des Prinzen hatte sich mit ihrem knapp zehnminütigen, furiosen Showtanz weit über die Region hinaus nicht nur in die Herzen der Zuschauer katapultiert, sondern mit ihren spektakulären, synchronen Hebefiguren bei so manchem Zuschauer den Atem stocken lassen. Man darf also gespannt sein.
Die Teilnahme an der 1. Virtuellen Deutschen Meisterschaft stellen in die Tänzer in den Dienst einer guten Sache. Sie würden sich freuen, wenn nicht nur sie, sondern auch ihre Fans das Projekt „Wünschewagen“ aus voller Überzeugung mit einer Spende ab 10 Euro unterstützen würden. Auf das Projekt „Letzte Wünsche wagen“ des Arbeiter-Samariter-Bundes in Deutschland war Judith Fuchs in Mendig per Zufall aufmerksam geworden. Ziel dieses ausschließlich aus Spendengeldern finanzierten Projekts ist es, dass engagierte Samariter schwerstkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase einen besonderen Wunsch erfüllen. Wer die „Wunscherfüller“ der Samariter mit einem Obolus unterstützen möchte, kann sich an Judith Fuchs oder an einen der Tänzer, aber auch über die Sozialen Netzwerke, wenden.