Kommentar zur MYK-App
„Bunte Plattform ist eine Daueraufgabe“
Thomas Brost
Jens Weber. MRV

Die MeinMYK-App ist tot, bevor sie richtig lebendig wurde. Der Kreis hat sie eingestellt. Zu viele Schwächen hatte sie von Anfang an, meint unser Reporter Thomas Brost in seinem Kommentar.

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Dass gut gemeint nicht gut gemacht ist, müssen die (wenigen) Nutzer der kreisweiten Handy-Applikation feststellen. Kaum in Kinderschuhe gesteckt, geht die MeinMYK-App für Smartphones schon in den Ruhemodus. Zu unattraktiv, zu wenig informativ – und wohl auch zu lieblos gemacht: Die Infos in der App gingen zu keiner Zeit viral.

Was sind die Gründe? Die nennt der Landkreis ohne Umschweife selbst: Die Konkurrenz vom digitalen Jahrmarkt ist zu groß, der App fehlte von Anfang an etwas Bling-Bling oder eine Prise TikTok. Vielleicht hätten witzige Videos für Aha-Effekte gesorgt.

Monatelange Foren gingen der App voraus

Faktor zwei laut Kreis: Die angelieferten Daten waren mangelhaft, sie bedurften der Nacharbeit. Da kann man sich eigentlich nur wundern: Hat der Kreis doch in monatelangen Foren die Diskussion mit dem Bürger gesucht, was diese als Inhalte gern klicken würden. Logischerweise hätte sich daran eine Schulung anschließen müssen, wie Bürgerinnen und Bürger ihre Inhalte publikumswirksam verpacken können – bis zum heutigen Tag.

Auch in puncto Reichweite hätte man nachlegen müssen: Hier hilft nur ein dauerhaftes Werben für eine App, die viel mehr bieten müsste als ein Rüberschubsen von trockenen Mails in Themenschubladen. Eine App muss leben, muss bunt sein. Und mit Herzblut gepflegt.

Zweifel darf man anbringen, ob der Bürger nur an lokalen Infos interessiert ist, wie nun argumentiert wird. Denn auch das funktioniert nicht, wie die Entwicklung in Andernach zeigt: Dort scheiterte im Winter die Andernach-App ebenfalls, nach nicht einmal vier Jahren.

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