Ausbau in Andernach geplant
Breite Straße: Mehr Bäume, weniger Parkplätze
In dem Bereich der Breiten Straße zwischen Johannesplatz und Kurfürstendamm befinden sich viele Gewerbetreibende und Arztpraxen. Um die Erreichbarkeit zu gewährleisten, soll die Mehrheit der Parkplätze in diesem Abschnitt erhalten bleiben.
Rico Rossival

Bezüglich des geplanten Ausbaus der Breiten Straße in Andernach prallen unterschiedliche Interessen aufeinander. Ein Arbeitskreis hat jetzt einen Kompromissvorschlag erarbeitet. So will man die verschiedenen Ziele unter einen Hut bekommen.

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Die Erwartungen an den anstehenden Ausbau der Breiten Straße zwischen dem Kreisverkehr am Johannesplatz und dem Wasserturm sind hoch. Die benachbarten Schulen wünschen sich, dass die Straße für Fußgänger und Radfahrer sicherer gestaltet wird, Umweltschützer wollen, dass der teilweise mehr als 100 Jahre alte Baumbestand erhalten bleibt, und die ansässigen Gewerbetreibenden fürchten um die Parkplätze entlang der viel frequentierten Verkehrsachse.

Ein mit Mitgliedern der Fraktionen im Andernacher Stadtrat besetzter Arbeitskreis hat sich in mehreren Treffen damit beschäftigt, wie sich die unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzer der Breiten Straße künftig am besten unter einen Hut bekommen lassen. Oberbürgermeister Christian Greiner (FWG) stellte den erarbeiteten Kompromissvorschlag nun in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses vor.

„Es wird Fällungen geben bei Bäumen, die abgängig sind.“
Oberbürgermeister Christian Greiner (FWG)

Demnach haben die Arbeitskreismitglieder den Ausbaubereich gedanklich in zwei Abschnitte unterteilt, in denen jeweils unterschiedliche Ziele im Fokus stehen: In dem Bereich vom Kreisverkehr am Wasserturm bis zur Einmündung in den Kurfürstendamm befinden sich neben der Postfiliale diverse Arztpraxen und Dienstleister mit Kundenverkehr. Diesen will man auch künftig für eine gute Erreichbarkeit ausreichend Kurzzeitparkplätze zur Verfügung stellen.

In dem Bereich zwischen der Einmündung in den Kurfürstendamm und dem Wasserturm, in dem das Schulzentrum liegt, hat man sich hingegen auf den Erhalt des alten Baumbestands sowie die Schaffung eines sichereren Schulwegs konzentriert. Bereits in der ersten Sitzung habe sich der Arbeitskreis dafür entschieden, die Bäume entlang des Schulzentrums zu erhalten, berichtete Greiner – mit Ausnahmen: „Es wird Fällungen geben bei Bäumen, die abgängig sind.“ Der Zustand von drei Bäumen in dem Bereich ist so schlecht, dass sie entfernt werden müssen.

Schutzstreifen statt Radweg geplant

Wer auf einen durchgängigen Radweg vom Johannesplatz bis zum Wasserturm hoffte, wird von dem vorliegenden Kompromissvorschlag enttäuscht sein. Stattdessen ist ein Schutzstreifen für Radfahrer vom Wasserturm bis zum Bahnhof geplant. Außerdem werden die Gehwege in diesem Bereich auf die derzeit geltenden Mindestbreiten ausgebaut. Dafür hat man sich mit dem Kreis auf einen Grundstückstausch geeinigt, sodass bisher zur St.-Thomas-Realschule plus gehörende Flächen für eine Verbreiterung des Gehwegs entlang des Schulzentrums genutzt werden können.

Die Bushaltestellen am Wasserturm, an denen kurz vor Schulbeginn sowie kurz nach Schulschluss reger Betrieb herrscht, werden umgestaltet. In Fahrtrichtung Wasserturm wird die Haltestelle künftig in eine Haltebucht eingebettet, die Haltestelle in Fahrtrichtung Bahnhof wird um einige Meter verlegt, um künftig einen Rückstau durch haltende Busse bis in den Kreisverkehr hinein zu vermeiden.

Vor dem Schulzentrum soll eine Allee entstehen

Der Leiter des Tiefbauamts, Rainer Schmitz, präsentierte die Bilanz des nun vorgelegten Ausbauentwurfs: Demnach verringert sich die Anzahl der Parkplätze im Ausbaubereich von derzeit 46 auf 38. Als Ersatz für die drei Bäume, die gefällt werden müssen, werden zwölf neue Bäume gepflanzt, einige davon auf der gegenüber des Schulzentrums gelegenen Straßenseite. Dadurch soll dieser Abschnitt einen Allee-Charakter bekommen. Außerdem sind zusätzliche Grünbeete geplant.

Die Ausschussmitglieder zeigten sich mit dem vorgestellten Kompromiss zufrieden, regten aber an, sich darüber Gedanken zu machen, wie sich im Umfeld des Bahnhofs zusätzliche Parkplätze schaffen lassen. Die CDU hatte im Vorfeld der Sitzung erklärt, dass es sich bei dem Parkplatz am Gesundheitsamt um den idealen Standort für ein neues Parkdeck handele.

Für diesen Bereich gebe es aber bereits andere Pläne, erläuterte Bauamtsleiter Schmitz: Finanziert mit Mitteln aus dem Förderprogramm Kipki wird dort eine Fahrradstation entstehen, außerdem werden der Parkplatz sowie der Zugang zum Gleis 1 ausgebaut. „Wenn wir das nicht umsetzen, ist eine halbe Million an Fördermitteln fort.“

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