Ein verheerender Brand hat an Pfingstsamstag das Betriebsgelände der Firma Industrietechnischer Bedarf Geisbüsch GmbH im Industriegebiet Mayen/Kottenheim vollständig zerstört. Der Schaden dürfte im unteren einstelligen Millionen-Euro-Bereich liegen. Rund 150 Einsatzkräfte hatten das Feuer unter Kontrolle gebracht. Für Andreas und Stefan Geisbüsch, die beiden Geschäftsführer der Firma, geht es dennoch weiter, wie sie im Gespräch mit unserer Zeitung sagen.
„Die Bilder dieses Morgens haben uns tief erschüttert“, sagt Andreas Geisbüsch. „Zum Glück wurde niemand verletzt.“ Das Gelände gleicht eine Trümmerwüste. Im August ist das Unternehmen mit seiner 700 Quadratmeter großen Halle zehn Jahre im Industriegebiet ansässig. So schmerzhaft der Verlust auch ist, Andreas Geisbüsch und sein Bruder Stefan blicken nach vorne. „Wir können im Moment wegen der Brandursache nur mutmaßen. Das weiß keiner. Die Experten müssen es herausfinden. Wir versuchen, uns ein Bild zu machen. Erklärbar ist es für uns nicht.“
Firmenchefs machten in vergangenen Nächten kein Auge zu
In den kommenden Monaten „liegen große Aufgaben vor uns, die wir als jahrelanges Team annehmen werden“. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 14 Mitarbeiter. „Gemeinsam schaffen wir das“, betonen die Brüder. Sie haben in den vergangenen Nächten kaum ein Auge zugemacht und waren am Dienstag in aller Früh am Ort. Sie warteten auf das Eintreffen der Kriminalpolizei und die Brandermittlung.
Nach dem Brand hatte die Polizei den Zugang zum Firmengelände und den Zaun rundum mit einem rot-weißen Absperrband gesichert. 48 Stunden nach dem Brand hat Andreas Geisbüsch bereits konkrete Pläne: „Wir planen tatsächlich einen Neuaufbau. Eine Übergangshalle ist quasi in Arbeit – bei befreundeten Unternehmern.“ Es müsse aber noch geprüft werden, ob das alles unter Berücksichtigung der geltenden Vorschriften klappt. Der Plan ist: „so schnell wie möglich wieder Kundschaft bedienen zu können“. Andreas Geisbüsch sagt weiter: „Das ist auch für unsere Mitarbeiter wichtig.“

Nach Brand in Kottenheim: Ursache weiter unklar
Die Rauchwolke war weithin zu sehen, der Schaden liegt im unteren einstelligen Millionen-Euro-Bereich: An Pfingstsamstag ist in Kottenheim ein Industriegebäude komplett abgebrannt. Die Ermittlungen der Kripo dauern weiter an.
Bei einem solchen Industriebrand sind viele Einsatzkräfte erforderlich. Sie waren aus dem ganzen Landkreis gekommen, der Löscheinsatz stellte sie vor große Schwierigkeiten, wie Thomas Spitzley, Einsatzleiter am Ort, im Gespräch mit unserer Zeitung sagt: „Wir fanden eine schlechte Wasserversorgung vor und mussten zunächst über eine Länge von zwei Kilometern mit einer Schlauchleitung eine stabile Wasserversorgung von der Tankstelle in Kottenheim aufbauen.“
Der Einsatz wurde zudem mit großen wasserführenden Tanklöschfahrzeugen, die im Pendelverkehr fuhren, unterstützt. Zur Brandbekämpfung wurde auch Löschschaum eingesetzt. Spitzley sagt weiter: „Es ließ sich allerdings zu Beginn leider nicht gänzlich verhindern, dass über die Kanalisation auch Löschwasser in die Nette gelangte. Als wir es bemerkt hatten, haben wir direkt Gegenmaßnahmen eingeleitet.“ Die Einsatzkräfte hätten die Kanalisation mit Kanaldichtkissen versehen, um so eine größere Verunreinigung durch das Wasser-Schaum-Gemisch für die Umwelt zu verhindern.

Rauchwolke über Kottenheim: Industriegebäude abgebrannt
Ein abgebranntes Industriegebäude, ein Schaden im siebenstelligen Bereich, 150 Einsatzkräfte vor Ort: Das ist die vorläufige Bilanz eines Großeinsatzes an Pfingstsamstag in Kottenheim.
Spitzley sagt weiter: „Die Schwierigkeit war, dass 20 Kubikmeter von externen Dienstleistern aus dem Kanal zur fachgerechten Entsorgung abgepumpt werden mussten.“ Es wird in der Kläranlage in Bermel, wie Verbandsgemeindebürgermeister Alfred Schomisch bestätigt, zwischengelagert. Ein eigens von Schomisch gebildeter Verwaltungsstab hatte sich in enger Zusammenarbeit mit der Unteren Wasserbehörde des Landkreises und in Absprache mit Spitzley, um die verwaltungstechnischen Maßnahmen gekümmert.
Die Bevölkerung wurde über ein modulares Warnsystem auf die Gefahrensituation hingewiesen. Frank Lohrum, Technischer Einsatzleiter des Kreises Mayen-Koblenz, sagt: „Es hat keine direkte Gefahr für Leib und Leben bestanden. Nach Abschluss der Nachlöscharbeiten gab es eine Entwarnung.“