Ralph Münzel, der Präsident des Turn- und Sportvereins (TuS) Mayen und Leiter der Tennisabteilung innerhalb des Vereins, betont auf Anfrage unserer Zeitung, dass außer der Tennisabteilung keine Abteilung vereinseigene Sportstätten nutze, sondern das Training größtenteils in den städtischen Sporthallen stattfinde. „Für die Tennisabteilung kann ich sagen, dass wir als Verein ein gesteigertes Eigeninteresse daran haben, nicht nur aufgrund der gestiegenen Energiepreise möglichst sparsam über die Runden zu kommen. Wir haben bereits entsprechende Maßnahmen getroffen“, betont Münzel.
Dazu gehöre, dass man im Sommer die Bewässerungszeiten für den Tennisplatz enorm reduziert habe. Ein gänzlicher Verzicht sei nicht möglich, da sonst wegen der großen Trockenheit im vergangenen Sommer die Deckschicht breche und dies irreparable Schäden nach sich ziehe.
Die Nachtspeicheröfen im Klubheim seien bereits vor einigen Jahren durch sparsamere Radiatoren ausgetauscht worden und würden möglichst wenig genutzt. Die Beleuchtung sei ebenfalls bereits vor einigen Jahren auf LED-Lampen umgestellt worden. Im Sommer habe man die Temperatur der Duschen in den Umkleidekabinen reduziert, um Energie zu sparen.
„Die neue Halle wird lediglich so viel Energie verbrauchen wie ein Einfamilienhaus.
Ralph Münzel, Präsident des Turn- und Sportvereins (TuS) Mayen
Derzeit bereitet der Verein den Bau einer eigenen Tennishalle auf dem Stadionnebenplatz vor, diese soll im kommenden Jahr eröffnet werden. Man habe darauf geachtet, möglichst energieeffizient zu bauen und eine moderne energiesparende Heizungsanlage zu installieren. „Die neue Halle wird lediglich so viel Energie verbrauchen wie ein Einfamilienhaus“, sagt Münzel. Die Aufstellung einer Fotovoltaikanlage an diesem Standort sei nicht wirtschaftlich, da der Einfallswinkel und die Sonneneinstrahlung „laut Solarkataster des Landes und eigenen Berechnungen zufolge zu gering ist“, so Münzel. Auf die Energieeinsparungen der städtischen Sportplätze und -hallen habe man als Verein keinen Einfluss, da sie in Trägerschaft der Stadt sind.
In Trägerschaft der Stadt Mayen sind die Kunstrasenplätze in der Bürresheimer Straße und in Alzheim, die beiden Rasenplätze in Hausen und in Kürrenberg sowie die Burghalle, die Turnhalle St. Veit und die Halle in der Bachstraße. Letztere ist nach Auskunft der Stadt Mayen aufgrund eines Hochwasserschadens im vergangenen Jahr noch nicht wieder einsatzbereit. Auf Anfrage teilt die Stadt mit, dass das Flutlicht bisher nicht gedimmt wurde. „Stattdessen hat die Stadt Mayen im vergangenen Jahr das Flutlicht auf dem TuS-Platz Bürresheimer Straße auf LED umgestellt. Die restlichen drei Plätze werden im kommenden Jahr auf dimmbare LED umgestellt. Sobald dies erfolgt ist, kann entschieden werden, ob das Flutlicht gedimmt wird.“
Zudem sei die Temperatur in den Hallen auf 19 Grad reduziert worden. „Bis auf die St.-Veit-Halle haben alle städtischen Hallen eine LED-Beleuchtung. Die Burghalle verfügt sogar über sogenannte Präsenzmelder, die das Licht nur dann einschalten, wenn es benötigt wird“, heißt es von der Stadt weiter. Bislang mussten in Mayen keine Platz- oder Hallenzeiten durch Energieeinsparmaßnahmen reduziert werden.
In Trägerschaft des Landkreises Mayen-Koblenz sind 20 kreiseigene Schulen und 19 Sporthallen an 17 Standorten, darunter allein vier in Andernach: die Großsporthalle der Geschwister-Scholl-Realschule plus, die Sporthalle des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums, die Kreissporthalle und die kleine Sporthalle am Kurfürst-Salentin-Gymnasium. In Trägerschaft des Kreises sind zudem die Sporthalle der Stephanus-Schule Polch und die Sporthalle der IGS Pellenz in Plaidt.
„Die Kosten für die Beheizung sind insbesondere im fossilen Bereich stark gestiegen. Es wird angestrebt, einen Ausgleich innerhalb des Haushalts durch Einsparungen beziehungsweise Minderausgaben bei anderen Haushaltsstellen zu schaffen“, betont eine Kreissprecherin.Durch längerfristige Stromverträge konnten die Kosten für Strom in diesem Jahr konstant gehalten werden, insbesondere auch durch die Reduzierung der EEG-Umlage zu Beginn des Jahres beziehungsweise durch den Wegfall seit dem 1. Juli.
Angelehnt an die von der Bundesregierung erlassene Energiesparverordnung vom August, hat der Kreisausschuss als Einsparmaßnahme die Reduzierung der Temperatur im Sportbereich auf 15 Grad festgelegt. In den Umkleide- und Duschräumen werden weiterhin 22 Grad vorgehalten
Pressestelle Kreis Mayen-Koblenz
Erhebliche Steigerungen im Strombereich würden jedoch im kommenden Jahr eintreten. „Angelehnt an die von der Bundesregierung erlassene Energiesparverordnung vom August, die Kurzfristenergieversorgungssicherungs-maßnahmenverordnung, hat der Kreisausschuss als Einsparmaßnahme die Reduzierung der Temperatur im Sportbereich auf 15 Grad festgelegt. In den Umkleide- und Duschräumen werden weiterhin 22 Grad vorgehalten“, heißt es aus der Pressestelle des Kreises. Aufgrund der Einhaltung der Trinkwasserhygiene und dem Schutz vor Legionellen stehe grundsätzlich warmes Wasser in den Sporthallen bereit. Die Hallenzeiten wurden nicht reduziert.
Udo Kranz, Vorsitzender des Turnvereins (TV) Jahn in Plaidt, betont, dass der Verein die Hallen von der Ortsgemeinde und der Verbandsgemeinde zur Verfügung gestellt bekomme und als Verein keine Mehrkosten durch die gestiegenen Energiepreise habe. Der TV sei jedoch dazu angehalten, Energie einzusparen. „Wir achten darauf, dass die Beleuchtung nicht zu lange anbleibt oder unnötig geheizt wird“, sagt Kranz.
Wir achten darauf, dass die Beleuchtung nicht zu lange anbleibt oder unnötig geheizt wird.
Udo Kranz, Vorsitzender des Turnvereins (TV) Jahn in Plaidt
Peter Wilkes, Ortsbürgermeister von Plaidt, erläutert auf Anfrage, dass die Turnhalle der örtlichen Grundschule sowie die Sporthalle Noldensmühle in Trägerschaft der Ortsgemeinde stehen. „Wir rechnen für 2023 mit einer Verdrei- oder sogar Vervierfachung der Kosten. Die Hoffnung beruht auch für uns als Kommune auf einer Strom- beziehungsweise Gaspreisbremse. Ansonsten werden die krisenbedingten, höheren Energiekosten den Haushalt sowie die Finanzlage der Ortsgemeinde außerordentlich belasten“, betont Wilkes.
Die Hallentemperatur habe man bereits auf 17 Grad festgelegt. „Da sich das Duschen in den beiden Hallen in einem überschaubaren Rahmen bewegt, sind hier keine gesonderten Maßnahmen ergriffen worden. Die Beleuchtung ist nicht reduziert und erfolgt nur bei Nutzung in der jeweiligen Halle“, so Wilkes. In Plaidt mussten die Hallenzeiten nicht reduziert werden, jeder Verein könne die Hallen unverändert nutzen.