Neueröffnung in Andernach
Bistro Fingerly bereichert den Marktplatz
Die Geschwister Lilly Kunz und Rudolf (Rudi) Enns bieten ihren Gästen liebevoll angerichtete Antipasti-Platten zum Teilen an.
Elvira Bell

Die Geschwister Lilly Kunz und Rudolf Enns waren zunächst mit einem Cateringservice selbstständig, bevor sie sich dazu entschlossen, sich in Andernach niederzulassen. Mit einem besonderen Konzept überzeugen sie im Bistro Fingerly ihre Gäste.

Stellen Sie sich einen Ort vor, an dem sanfte Musik und der Duft frisch gebrühten Kaffees und ofenwarmer Backwaren am Morgen in der Luft liegen und an der Barista-Bar Kaffee, Matcha Latte und kleine hausgemachte Süßspeisen zum Verzehr locken. Am selben Ort treffen am Abend Genuss und Emotionen aufeinander. Wo das so ist? Ganz einfach: im Bistro Fingerly in Andernach.

Neben liebevoll zusammengestellten Antipasti-Platten zum Teilen, warten Signature-Cocktails, Live-Klänge und eine stilvolle Atmosphäre auf die Besucher. Hier nehmen die Geschwister Lilly Kunz und Rudolf Enns mit ihrem Team die Gäste mit auf eine individuelle Reise mit Flair und viel Persönlichkeit. Mit ihrer kulinarischen Spielwiese sind die beiden Eigentümer des Cateringservices Fingerly im Herbst am Markt 12 „sesshaft“ geworden.

„Wir sind hier in Andernach, obwohl wir nicht aus Andernach stammen, mit offenen Armen empfangen worden.“
Rudi Enns

Die eigentliche Überraschung hat nur am Rande mit dem Essen zu tun: Wenn es seine Zeit zulässt, greift Rudolf (Rudi) Enns, der seit seinem neunten Lebensjahr Klavier spielt, in die Tasten, um seine Gäste musikalisch zu unterhalten. „Ich war früher Mitglied in verschiedenen Bands, und das kommt nun unseren Gästen zugute und rundet einen Besuch bei uns ab.“ All das macht das Bistro Fingerly einzigartig.

Im Gespräch mit unserer Redaktion berichten die beiden über ihr Konzept „Abend & Stimmung“ und ihren beruflichen Werdegang. Begonnen hatte alles mit einem Start-up, dem Fingerly Fingerfood Catering am Schloss in Engers. In dem Neuwieder Stadtteil hatten sich die Geschwister auf die Lieferung von Fingerfood für Veranstaltungen spezialisiert. „Meine Schwester hatte zuvor etliche Erfahrungen im Bereich Catering gesammelt.“

Um die Gäste musikalisch zu unterhalten, greift Rudi Enns gern in die Tasten.
Elvira Bell

Enns selbst ist Quereinsteiger. Er hat, wie er erzählt, einen Bachelor in Theologie und Kultur gemacht. In seiner Masterarbeit hat er sich dem Thema Fingerly im Bereich Marketing gewidmet. Seit Januar 2023 waren die beiden zudem in der Hochstraße beim First Friday mit einem Stand vor der Boutique Femi mit von der Partie. „Wir sind hier in Andernach, obwohl wir nicht aus Andernach stammen, mit offenen Armen empfangen worden“, erinnert sich der 38-Jährige.

Rasch sind beide mit der Aktionsgemeinschaft Andernach Attraktiv (AAA) ins Gespräch gekommen. „Wir fanden Rudi, der viele coole Ideen hat und während seines Studiums oft in großen Städten unterwegs war, sehr interessant“, berichtet Heike Reiff, Vorstandsmitglied der AAA. Unsere Community hat ihn regelrecht angefixt, und er war sofort Feuer und Flamme“, führt die Geschäftsfrau weiter aus. „Wir haben überlegt, wo er sich ausprobieren könnte.“

Hotel Stilvoll bietet ideale Bedingungen

In der Folge gab es Gespräche mit der Stadt Andernach, mit City-Manager Dustin Heip, aber auch mit Tobias Dickmeiß vom familiengeführten Boutique-Hotel Stilvoll. „Tobias Dickmeiß hatte das Hotel vor einigen Jahren zum Hotel Garni umfunktioniert“, berichtet Heike Reiff. In dem historischen Hotelgebäude am Markt waren die Voraussetzungen für ein Bistro, wie es sich die beiden vorstellten, einfach ideal.

Rudi Enns ist begeistert und schwärmt: „Wir haben relativ schnell bemerkt, dass Tobias Dickmeister, meine Schwester und ich zueinander passen. Im Sommer haben wir das Ganze zwei Monate lang mit einem Pop-up-Bistro ausprobiert. Und es hat funktioniert. Danach hatten wir bis Januar lediglich vormittags sowie zusätzlich donnerstags und freitagabends geöffnet.“

Bei schönem Wetter kann man das bunte Treiben auf dem Markt verfolgen.
Elvira Bell

So vielfältig wie die Aperitif-Abende Ende vergangenen Jahres gestaltet sich auch das Genusserlebnis seit Januar. Kultur trifft auf Lebensfreude. „Ganz bewusst sind wir im Januar mit allem Drum und Dran dann in die Abendgastronomie eingestiegen. In den Monaten Januar und Februar ist es ja erfahrungsgemäß noch etwas ruhiger“, berichten die Geschwister. „Wir möchten, dass die Leute bei uns, wie bei einer Reise ankommen und sich bei leckerem Essen und netten Gesprächen wohlfühlen. Unser Konzept ist es, eine ganz besondere Stimmung zu verbreiten.“

Und wie immer gilt auch in der Gastronomie: Der erste Eindruck zählt. „Die Menschen in Andernach haben Lust, etwas Neues auszuprobieren. Sie werden lächelnd und aufmerksam begrüßt, damit sie sich wohlfühlen. Wir konnten inzwischen viele Stammkunden gewinnen.“

Live-Cooking am First Friday geplant

Insgesamt stehen den Besuchern im Fingerly, in der gemütlichen Lokalität und auch im Außenbereich, etwa 50 bis 60 Plätze zur Verfügung. Freuen können sich die Besucher auf die kommenden First-Friday-Veranstaltungen. „Da bieten wir draußen Live-Cooking an. Fingerly ist ein Juwel für die Menschen, die sich Zeit nehmen“, so Enns.

Und wie läuft das Catering der beiden? Der Firmensitz in Engers wurde aufgegeben und befindet sich nun in Andernach. „Wir möchten unsere Kunden umfassend unterstützen, damit diese ihren Gästen ein kulinarisches Erlebnis und eine gute Stimmung bereiten können. Liebe geht schließlich durch den Magen.“

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