Kunstaktion in Mayen
Bildhauer arbeiten an gemeinsamer Festspiel-Skulptur
Hier, im Garten des Godalminghauses, soll eine besondere Pyramide entstehen. Der Vorsitzende der Lapidea-Stiftung, Mayens Ehrenbürger Rolf Schumacher (5. von links), hat dazu unter Mitstreitern den Startschuss gegeben.
Thomas Brost

Theater meets Bildhauer - zur neuen Saison haben sich die Mayener Burgfestspiele und die Stiftung Lapidea etwas Besonderes einfallen lassen: Von Mittwoch, 4. Juni, bis Samstag, 16. August, arbeiten sieben Künstler an einem Kunstwerk.

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Bis zum nächsten Lapidea-Symposium im Mayener Grubenfeld gehen noch zwei Jahre ins Land – die Zwischenzeit wird mit einem außerordentlichen Steinmetz-Gipfel geschlossen. Mit vereinten Kräften haben Alexander May, der Intendant der Burgfestspiele, und die Stiftung Lapidea jetzt eine Idee umgesetzt, die für Aufmerksamkeit sorgen wird. Sieben Bildhauer und Steinmetze, darunter May selbst, arbeiten von Mittwoch, 4. Juni, an einem „Festspiel-Lapidea“. Das Konzept ist jetzt am Godalming-Haus am oberen Markt vorgestellt worden.

Alexander May ist Intendant und Bildhauer. Mit anderen Künstlern arbeitet er an einem "Festspiel-Lapidea".
Birgit Pielen

„Theater und Bildhauerei begegnen sich am Fuß der Genovevaburg, verbinden sich zu einem lebendigen Prozess und schaffen Raum für Begegnungen zwischen Künstlern, Material und Publikum.“ So beschreibt Intendant May, einer der Ideengeber, was sichtbar bis zum 16. August entstehen wird. Getreu dem Saisonmotto „Miteinander“ arbeiten sieben Bildhauer an einem gemeinsamen Konzept. „Das Ergebnis wird eine kunstvoll gestaltete Pyramide sein“, verspricht Rolf Schumacher, der Vorsitzende der Stiftung Lapidea. Eine Gestaltungsskizze hat Knut Hüneke, einer der sieben, zu Papier gebracht, jetzt muss dies noch auf den Naturstein übertragen werden. Der lagert in mehreren Quadern oder Trapezen im Garten des Hauses der Intendanz. Schumacher freut sich, dass die Steine aus Basalt, Lava und Sandstein von der Firma Natursteine Scherer gespendet wurden. „Es sind professionell vorbereitete Sägesteine.“

Eine Gruppe von Natursteinen liegt am Godalminghaus - sie wird von Mittwoch an fachmännisch bearbeitet werden.
Thomas Brost

Mittwochs, freitags und samstags darf man den Künstlern über die Schulter schauen. „Es ist bezaubernd, dass wir so zwei Dinge, die Burgfestspiele und unsere Steinhauertradition, miteinander verbinden können“, lobt Mayens Stadtchef Dirk Meid die Idee. Zudem nähmen die Bildhauer den Oberbegriff „Miteinander“ als Motto der Festspiele trefflich auf. Alexander May ergänzte, er freue sich, dass die Handwerkskunst, die Mayen „einst groß gemacht hat, für zweieinhalb Monate lebendig wird“. Er verwies auf den Entwurf, aus dem eine Skulptur mit diversen Motiven und Materialien entstehen wird. Nach dem Ende der Burgfestspiele werde die Skulptur im Wasserpförtchen zusammengestellt und aufgebaut. Realisierbar sei dies alles nur dank der starken Mithilfe von Sponsoren aus dem privaten und geschäftlichen Bereich.

„Theater und Bildhauerei begegnen sich am Fuß der Genovevaburg, verbinden sich zu einem lebendigen Prozess und schaffen Raum für Begegnungen zwischen Künstlern, Material und Publikum.“
Burgfestspiel-Intendant Alexander May

Rolf Schumacher, der Vorsitzende der Stiftung, unterstrich, dass Intendant May dieses offene Atelier „mit viel Herzblut mitgeplant“ habe. Dies sei für die Stiftung ein echter Glücksfall. Die Skulptur, die mit den Händen des Septetts geformt wird, soll zum Nachdenken anregen. Auch darüber, so Schumacher, dass dieser Beruf vom Aussterben bedroht ist. Auf die provokante Frage, ob ein solches Kunstwerk heute noch zeitgemäß sei, zitierte Schumacher den ehemaligen Mitstreiter, Bildhauer Wilhelm Völker (1930 bis 2023). Die heute lebenden Gestalter würden immer wieder „nach neuen Möglichkeiten suchen, um die traditionelle Form weiterzuentwickeln.“ Die Tradition könne so auf Hergebrachtes aufbauen und Neues darstellen.

Die Akteure beim „Festspiel-Lapidea“ (4. Juni bis 16. August) sind: Maria Hill, Werner Geilen, Knut Hüneke, Guido Krämer, Alexander May, Gerd Müller und Thomas Müller. Vom 13. bis zum 20. Juli wird wegen des Steinhauer-Symposiums in Mendig (bei Werner Geilen) nicht gearbeitet. Das Steinhauerfest auf der Mendiger Museumslay ist am Sonntag, 20. Juli

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