1Die Unfallzahlen: Insgesamt registrierte die PI Andernach im vergangenen Jahr 2566 Verkehrsunfälle – 329 mehr als im Vorjahr. Auch die Anzahl der bei einem Verkehrsunfall Verletzten stieg auf 365 an, was einer Zunahme um 14 Prozent im Vergleich zu 2021 entspricht. Davon erlitten 315 Menschen leichte und 50 schwere Verletzungen. Bei den Verkehrsunfällen im Bereich der PI Andernach wurde im vergangenen Jahr niemand getötet.
2 Die Unfallursachen: Ein ungenügender Sicherheitsabstand war 2022 die Hauptursache für Unfälle im Bereich der PI Andernach. In 1036 Fällen war dies die Unfallursache, was einem Anteil von 40,4 Prozent entspricht. Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren sorgten in 610 Fällen zu einer Kollision. Eine Nichtbeachtung der geltenden Vorfahrtsregel führte in 189 Fällen zu einem Unfall, in 99 Fällen war überhöhte Geschwindigkeit die Ursache.
3 Die Verletzten: Bei 279 Unfällen im Bereich der PI Andernach wurden 2022 Menschen verletzt – ein Anstieg von rund 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Unfälle mit tödlichem Ausgang gab es dabei 2022 keine, während 2021 bei drei Verkehrsunfällen Menschen tödlich verletzt wurden.
4 Die Unfälle mit Radfahrern: Im vergangenen Jahr waren in 83 Fällen Rad- beziehungsweise Pedelecfahrer beteiligt, was einem Anteil von 3,3 Prozent an der Gesamtzahl der Unfälle entspricht. 57 Menschen wurden bei diesen Unfällen verletzt – in 56 Fällen der Rad- oder Pedelecfahrer selbst. Bei 52 Unfällen war der Rad- beziehungsweise Pedelecfahrer der Unfallverursacher.
5 Die Motorradunfälle: An 30 Verkehrsunfällen waren im vergangenen Jahr motorisierte Zweiradfahrer beteiligt. An den Unfallzahlen insgesamt haben diese einen Anteil von 1,2 Prozent. 14 Zweiradfahrer wurden bei Unfällen schwer und 10 leicht verletzt. Die Anzahl der Schwerverletzten hat sich im Vergleich zu 2021 stark erhöht, als lediglich zwei Fahrer bei Unfällen schwere Verletzungen davontrugen. Dafür hat sich die Anzahl der Leichtverletzten verringert: 2021 zählte man noch 18 leicht verletzte Zweiradfahrer. 2021 waren außerdem zwei Zweiradfahrer bei Unfällen ums Leben gekommen.
6 Das Fahren unter Drogeneinfluss: Bei 41 Verkehrsunfällen waren im vergangenen Jahr berauschende Mittel im Spiel – 2021 waren es noch 37. Unter Alkoholeinfluss waren 38 Unfallfahrer unterwegs, Betäubungsmittelkonsum konnte in vier Fällen nachgewiesen werden.
7Die Risikogruppe der jungen Fahrer: Der Anteil der Unfälle, an denen junge Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren beteiligt waren, stieg im Bereich der PI Andernach im vergangenen Jahr an. 512 Unfälle unter der Beteiligung junger Fahrer wurden insgesamt gezählt, im Vorjahr waren es noch 493. In Relation zu den Verkehrsunfällen insgesamt bedeutet dies eine Zunahme um 0,7 Prozent. Dabei wurden vier junge Fahrer schwer und 48 leicht verletzt. In 338 – beziehungsweise 66 Prozent – der Fälle wurde der Unfall durch die jungen Fahrer selbst verursacht.
8Die Risikogruppe der Kinder: Bei den Verkehrsunfällen, an denen Kinder beteiligt waren, konnte 2022 ein Anstieg von 33 im Vorjahr auf 53 festgestellt werden, was einer Zunahme um 0,8 Prozent in Bezug auf die Gesamtzahl der Unfälle bedeutet. Die Anzahl der verunglückten Kinder stieg von 20 auf 34.
9 Die Risikogruppe der Senioren: Im Bereich der PI Andernach kam es 2022 zu 525 Verkehrsunfällen mit beteiligten Senioren. Hier ist eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 78 Fälle festzustellen, was einer Zunahme um 17,4 Prozent entspricht. Die Gruppe der Senioren bildet damit die in der Unfallstatistik am stärksten vertretene Risikogruppe. Bei 62 der 525 Verkehrsunfälle wurden Personen verletzt, in 39 Fällen waren es Senioren. Acht Senioren wurden schwer und 31 leicht verletzt.
10 Die Verkehrsunfallfluchten: 2022 registrierte die PI Andernach einen Anstieg der Anzahl der Verkehrsunfallfluchten. Demnach wurden 541 Verkehrsunfallfluchten aufgenommen – 63 mehr als im Vorjahr. In 216 Fällen konnte der flüchtige Unfallbeteiligte ermittelt werden, was einer Aufklärungsquote von 39,9 Prozent entspricht.
11 Das Fazit: Der Vergleich zu den beiden Vorjahren zeigt sowohl bei den Unfällen mit als auch ohne Verletzte eine steigende Tendenz, resümiert die Polizeiinspektion Andernach. Dieser Vergleich sei jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn er bezieht sich auf die Pandemiejahre 2021 und 2020, in denen ein überdurchschnittlich starker Rückgang der Unfallzahlen – auch aufgrund der geringen Verkehrsdichte auf den Straßen – zu verzeichnen war. In der Gesamtbilanz bleibe deswegen festzuhalten, dass sich die Zahlen im Vergleich zu den Jahren vor der Corona-Pandemie, insbesondere im Vergleich zum Jahr 2019, deutlich unter den Werten von damals bewegen, also insgesamt ein positiver Trend erkennbar ist, heißt es in dem Bericht. red