Mendigs Bierkönig im Interview
„Bier ist Kultur, Geschichte und Gemeinschaft“
Alle zwei Jahre steigt Gambrinus an der Vulkan Brauerei Mendig aus den Tiefen des Basaltkellers.
Elvira Bell

Wie wird man eigentlich Bierkönig - und darf man als solcher überhaupt ein Lieblingsbier haben? Fragen wie diese haben wir dem Mendiger Gambrinus Tim Herrmann gestellt. Das sind seine Antworten.

Gambrinus soll ein legendärer König gewesen sein, der das Bierbrauen erfunden hat. In Mendig schlüpft Tim Herrmann seit 2019 in diese Rolle. Unsere Redaktion hat ihn gefragt, wie es dazu kam.

Herr Herrmann, wie sind Sie Bierkönig geworden?

Im Jahr 2018 wurde ich vom Komiteepräsidenten Jürgen Mittler angesprochen. Er stellte mir die Frage, ob ich mir vorstellen könnte, der neue Gambrinus zu werden. Ich erinnere mich noch genau an diesen Moment – es war eine große Ehre für mich, überhaupt für dieses Amt in Betracht gezogen zu werden. Schließlich ist der Gambrinus nicht nur eine Symbolfigur des Bieres, sondern auch ein wichtiger Repräsentant für unser traditionsreiches Fest und unsere Stadt Mendig. Diese Anfrage hat mich so tief berührt, dass ich nicht lange überlegen musste. Nach einem persönlichen Gespräch, in dem wir über die Aufgaben und die Bedeutung des Amtes sprachen, sagte ich voller Überzeugung zu. Von diesem Moment an war mir klar, dass ich nicht nur eine ehrenvolle Rolle übernehmen würde, sondern auch eine große Verantwortung trage.

Können Sie das Amt auch wieder verlieren?

Das Amt des Gambrinus ist eine ehrenamtliche Tätigkeit, die von Herzen kommen muss. Ohne die vielen ehrenamtlichen Unterstützer, die mit Leidenschaft und Engagement hinter den Kulissen mitwirken, wäre es nicht möglich, diese Tradition aufrechtzuerhalten. Und genau deshalb verliert man dieses Amt nicht – man gibt es irgendwann an einen würdigen Nachfolger weiter, wenn die Zeit gekommen ist. Es ist eine Aufgabe auf Zeit, aber die Erinnerungen und Erfahrungen, die man als Gambrinus sammelt, bleiben ein Leben lang.

Warum sind Sie lieber Bier- als Weinkönig? 

Ich trinke einfach lieber Bier als Wein! Das liegt nicht nur am Geschmack, sondern auch an der tief verwurzelten Biertradition in unserer wunderschönen Stadt Mendig. Unsere Region ist seit Jahrhunderten für ihr Bier bekannt, und ich empfinde es als eine große Ehre, genau diese Tradition zu repräsentieren.Bier hat für mich auch etwas Geselliges, Bodenständiges und Verbindendes. Egal, ob man mit Freunden im Biergarten sitzt oder bei einem großen Fest anstößt – Bier bringt die Menschen zusammen. Das hat mich schon immer fasziniert, und genau deshalb bin ich mit Herz und Seele Bierkönig.

Haben Sie ein absolutes Lieblingsbier?

Ein einzelnes Lieblingsbier zu nennen, fällt mir schwer, denn ich schätze die Vielfalt und die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, die es im Bier gibt. Besonders gern trinke ich Helles, Pils und Kölsch – je nach Anlass, Jahreszeit oder Stimmung.Ein kühles Helles ist für mich ideal, wenn ich einen entspannten Abend genieße oder mit Freunden zusammensitze. Pils schätze ich wegen seiner herben, frischen Note, die vor allem an warmen Tagen besonders gut schmeckt. Und Kölsch? Das gehört einfach dazu, wenn man gesellige Runden liebt und ein Bier mit leichter, süffiger Note genießen möchte.Für mich ist Bier nicht einfach nur ein Getränk – es ist Kultur, Geschichte und Gemeinschaft.

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