Als Schlusslicht lebt es sich recht unangenehm, der Druck steigt. Das wissen nicht nur Fußballer, die hintendran stehen, das ist auch bis zur Politik durchgedrungen. In der sind alle Fraktionen vertreten, sie sollen Sparvorschläge erarbeiten, die realisierbar sind. Dass genau jene, die SPD ausgenommen, ausgerechnet deren Arbeit konterkarieren, macht einen sprachlos. Alle haben doch gearbeitet in der Kommission. Und jetzt lehnen sie alle das Ergebnis ab? Da bestätigt sich das Urteil, das an dieser Stelle im Februar 2024 zu lesen stand: Die Haushaltsstrukturkommission ist ein überflüssiger Debattierklub, sie gehört abgeschafft.
Ihre „Liste der Grausamkeiten“ erscheint ohnehin wie Makulatur. Dass CDU, FWM, Grüne und FDP sich in die Schmollecke zurückziehen und auf den OB zeigen, offenbart wenig Fingerspitzengefühl für die prekäre Lage der Stadt. Es wirkt fast skurril. Andererseits springt die SPD mit ihrem Haudrauf-Argument „Wahlkampfgetöse“ zu kurz. Wer hinter die Kulissen blickt, erkennt ein gestörtes Verhältnis zwischen den Fraktionen und dem OB. Der lässt einiges verstreichen, sitzt einiges aus, was zuvor besprochen wurde. Da würde man sich ein Wildbad Kreuth in der Eifel wünschen: ein Ort, an dem man sich offen und hemmungslos die Meinung sagen kann, in einem geschützten Raum. Eine Klausur, in der alles auf den Tisch kommt – und nachher wieder „bereinigt“ auf den Sitzungstisch gelegt wird.

Mayener Haushalt 2025 ist heftig umstritten
Das halbe Jahr ist rum, und Mayen hat immer noch keinen genehmigten Haushalt 2025. Was ist jetzt noch möglich? Im Stadtrat jedenfalls trafen jetzt viele kritische Stimmen aufeinander. Zeitweise war der Ton rau.