Konkret geht es um die Begrenzungsmauer und das Eingangstor. Etwa 30 Meter Mauerwerk müssen Stein für Stein mit noch brauchbaren alten Steinen und neuen Grauwackersteinen aufgemauert werden. Die Abdeckung der Mauerkrone soll so gestaltet werden, dass das Wasser ablaufen kann. Untersuchungen zufolge ist der verwendete Mörtel stark lehmhaltig, dies wird auch bei der Restaurierung beachtet. „Bei allen Restaurierungsarbeiten achten wir stets darauf, dass der Ruinencharakter der Burg erhalten bleibt“, so Günther Gries, Vorsitzender des Fördervereins Burg Wernerseck.
Nach Ansicht des Bauhistorikers ist die Vorburg mit ziemlicher Sicherheit erst im Nachhinein an die Hauptburg drangesetzt worden.
Günther Gries, Vorsitzender des Fördervereins Burg Wernerseck.
Wie die Burg einmal ausgesehen haben mag, welche Baustoffe und welcher Mörtel ursprünglich verwendet wurden – diese Fragen sind bereits vor Beginn der Sanierungsarbeiten vor einigen Jahren umfangreich durch den Bauhistoriker Lorenz Frank und die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz untersucht worden. „Nach Ansicht des Bauhistorikers ist die Vorburg mit ziemlicher Sicherheit erst im Nachhinein an die Hauptburg drangesetzt worden“, erläutert Gries.
Die Kernburg stamme etwa aus dem Jahr 1420 und sollte als Grenzfestung gegen den Erzbischof von Köln dienen. Da sich jedoch während des Baus die Grenzen verschoben, diente die Burg niemals diesem Zweck und wurde lediglich als Verwaltungssitz genutzt. Später – etwa im 16. Jahrhundert – wurde die Burg schließlich an die Herren von Elz verpfändet, die die Burg bis etwa 1815 besaßen. Die Burganlage wurde für 1000 Reichstaler an den Steuereinnehmer Hugo Burret aus Saffig versteigert. Ob der Besitz der Burg über Erbschaft oder Verkauf um das Jahr 1950 an Hans Jürgen Freiherr von Schleinitz ging, ist ungeklärt. Dieser wiederum verkaufte die „Keltenburg“ 1955 an den Ochtendunger „Bimsbaron“ Cyriak Weiler.
Im Jahr 1963 ging die Burg für den symbolischen Betrag von einem Euro an die Gemeinde Ochtendung.
Lothar Kalter, Ortsbürgermeister von Ochtendung
Der Name Keltenburg leitet sich davon ab, dass ursprünglich Weinberge und Kelterrechte zu der Burg gehörten. „Im Jahr 1963 ging die Burg für den symbolischen Betrag von einem Euro an die Gemeinde Ochtendung“, erläutert Ortsbürgermeister Lothar Kalter.
Um die Gemeinde zu entlasten, gründete sich um die Jahrtausendwende der Förderverein mit dem Ziel, Gelder einzuwerben, um die Substanz zu erhalten und sie für zukünftige Generationen zu bewahren. Die Kosten für die Sanierungsarbeiten in den vergangenen Jahren an der Kernburg inklusive des Wohnturms belaufen sich auf rund 800.000 Euro, wovon das Land den größten Teil übernommen hat und auch Fördergelder bewilligt wurden. Die Kosten der jetzigen Maßnahme werden gänzlich vom Förderverein übernommen. Danach müsse sich der Verein zunächst finanziell erholen, da die bisher eingeworbenen Gelder ausgeschöpft seien, betont Gries.