Nach elf Jahren gastiert der Mundartkabarettist Begge Peder – er heißt mit bürgerlichen Namen Peter Beck – in der Laacher-See-Halle. Mit im Gepäck hat der Comedian sein aktuelles Programm „Neues und Gebrauchtes“. Mit seinem grauen Hausmeisterkittel, beigefarbener Cordhose mit Trägern und einem karierten Hemd betritt er in der Rolle eines notorisch meckernden Hausmeisters die Bühne.
Nach der Frage „Seid ihr so weit?“ verwandelt sich der Künstler in seine, von ihm geschaffene Kunstfigur, den Begge Peder! Wie das geht? Ganz einfach: In seiner unvergleichlichen Art zieht Beck seine skurril wirkenden schiefen Vorderzähne und seinen Hut nebst Rasierpinsel vor den Augen der Zuschauer an. „Ich wünsche Euch und mir einen lustigen Abend.“
Die rote Ampel und das Polizeimotorrad
Eine besondere Begegnung hat der Kult-Hesse bereits bei seiner Anreise, wie er anschaulich mit entsprechender Mimik und Gestik berichtet, erlebt. „Mir ist vorhin ein Ding passiert, als ich hierhin gefahren bin“, erklärt Begge Peder. „Ich stehe vorne an der Ampel. Und die hat rot. Auf einmal kommt ein Polizeimotorrad an mir vorbei. Das Schild ‚Bitte folgen’ blinkt hinten auf. Ich denke, leck mich. Was habe ich denn gemacht?“ Die Ampel ist grün geworden. "Und ich dem hinter her! Der ist gefahren, wie eine gesenkte Sau. Ich bin dabei sogar zweimal geblitzt worden. Da ist das Polizeimotorrad vorne beim Mc Donalds abgebogen. Ich bin nebenan gefahren und habe gefragt: Was ist denn los?“ „Wieso, was ist denn?“, fragt der verwunderte Polizist. „Ich fahr’ dir schon 'ne Viertelstunde hinterher.“ „Und wieso fährst Du mir hinterher?“ „Weil da das Schild ‚bitte folgen’ aufblinkt.“ „Wisst Ihr, was der gesagt hat?“ „Das habe ich vergessen, auszumachen.“ Und „wenn ich noch mal geblitzt werde, so Begge Peder, „schreibe ich ein Schild mit dem Hinweis, ich habe vergessen, auf die Bremse zu treten.“
Geschichten von „Wertstoff Günther“ und „Lidl Joe“
Der Künstler kommt vom Hölzchen auf Stöckchen. Unter anderem erzählt er von seinen Beobachtungen auf dem Parkplatz eines großen schwedischen Möbelhauses, wo Leute versuchen, lange Bretter in einen Smart zu manövrieren. In herzerfrischender Weise berichtet er auch von seinem Freund dem Wertstoff Günther – einem blöden Hund – und von dessen adipöser Frau. Das Publikum ist außer Rand und Band, als der Künstler von einer Fahrt nach Österreich, von seinem männlichen Freundeskreis, dem Bademeister Titanic, von seinem Freund „Lidl Joe“ und auch von seinem jüngeren Bruder, der schlecht hört, aber dafür nicht gut sieht, berichtet. Beim Thema Fahren auf der Autobahn, mit oder ohne Navi, mit und ohne Stau und auch mit den erforderlichen Pinkelpausen, spricht er wohl so manchem Gast aus dem Herzen.

Der in Bad Schwalbach aufgewachsene Künstler schlägt aber auch nachdenkliche Töne an. Beck ist seit Jahrzehnten Vorsitzender der Stiftung krebskranker Kinder in Mainz. Bei jedem seiner Auftritte stellt er kurz vor Ende seiner Vorstellung eine Spendendose auf. „Im Laufe der Jahre sind beeindruckende 600.000 Euro zusammengekommen“, freut sich Beck.