Ab Mitte 2023 sollen in der Vordereifel acht Windräder errichtet werden
Bau des Windparks Nachtsheim-Luxem genehmigt: Mitte 2023 entstehen acht Windräder
Christiane Würtz (Projektkoordinatorin bei DunoAir), Martin Schmitt (Ortsbürgermeister von Nachtsheim) und Martin Freund (Ortsbürgermeister von Luxem) werfen einen Blick in die Karte, auf der die Standorte der acht Windräder verzeichnet sind. Fotos: Mirjam Hagebölling (1), Fotolia/Fiedels (1)
Mirjam Hagebölling

Die derzeitige Energiekrise hat vielen Menschen vor Augen geführt, wie abhängig Deutschland von russischen und ausländischen Gaslieferungen ist. Um diese Abhängigkeit zu verringern und der Energiewende und damit den Klimaschutzzielen Rechnung zu tragen, ist der Ausbau von Erneuerbaren Energien wichtiger denn je.

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Bereits vor etwa 15 Jahren hat man sich in der Vordereifel mit dem Thema Windenergie beschäftigt, als die ersten Projektierer auf die Gemeinden zukamen, nachdem die Fläche zwischen Nachtsheim und Luxem als sogenannte Vorrangfläche vom Land deklariert worden war aufgrund der guten Windgeschwindigkeit. Nun wurde die Genehmigung für den Bau des Windparks vom Kreis erteilt. Wir beantworten fünf drängende Fragen zum Thema:

1Wie viele Windenergieanlagen werden zwischen Nachtsheim und Luxem errichtet, wann ist Baubeginn? Der Windpark Nachtsheim-Luxem entsteht auf der Gemarkungsgrenze zwischen den beiden Gemeinden Nachtsheim und Luxem. „Ursprünglich waren zehn Windenergieanlagen am Standort vorgesehen. Doch um den naturschutzrechtlichen Belangen Rechnung zu tragen, mussten wir auf acht Anlagen reduzieren“, betont Projektkoordinatorin Christiane Würtz von der DunoAir Windpark Planung aus Trier. Vor allem der Schutz des Rotmilans habe dabei eine zentrale Rolle gespielt.

Die Genehmigung sei nun erteilt worden für acht Windenergieanlagen des Typs Enercon. Drei der Anlagen haben eine Nabenhöhe von 130 Metern und eine Gesamthöhe von 199 Metern, fünf Anlagen eine Nabenhöhe von 160 Metern und eine Gesamthöhe von 229 Metern. Alle acht Anlagen sollen einen Rotordurchmesser von rund 138 Metern aufweisen, erläutert Würtz. „Wenn alles nach Plan läuft, rechnen wir etwa Mitte des nächsten Jahres mit dem Baubeginn“, so Würtz. Die vorbereitenden Arbeiten wie Rodungen und Erschließung der Zuwege müssten bis dahin erledigt sein. Zur Einspeisung der Energie soll ein eigenes Umspannwerk in Eppenberg (Kreis Cochem-Zell) errichtet werden, die Planungen dazu liefen derzeit parallel.

2 Wie ist die Zuwegung für den Bau? Wie viel Wald muss gerodet werden? Man versuche, den Eingriff so gering wie möglich zu halten, dennoch komme man um Rodungen nicht herum, sagt Würtz. „Für die etwa vier Windenergieanlagen, die im Wald stehen, muss jeweils eine Fläche von etwa 8000 Quadratmetern gerodet werden“, sagt die Projektkoordinatorin. Davon werden etwa 4100 Quadratmeter nach Inbetriebnahme der Anlagen wieder aufgeforstet.

3 Welche Leistung werden die Anlagen voraussichtlich erbringen? Wie viele Haushalte können durch den Windpark versorgt werden? Die Anlagen haben eine prognostizierte Nennleistung von etwa 80 Millionen Kilowattstunden im Jahr, somit könnten rund 25.000 Durchschnittshaushalte umweltfreundlichen Strom erhalten. Oder anders ausgedrückt: Mit der erzeugten Menge Strom könnten die gesamte VG Vordereifel sowie Teile der Stadt Mayen versorgt werden.

4 Inwiefern profitieren die beiden Ortsgemeinden von den verpachteten Flächen? Die Ortsgemeinden werden finanziell von den Pachteinnahmen profitieren. In welcher Höhe und was konkret mit den Mehreinnahmen passiert, sei noch unklar. Sicher ist, dass die Gelder der kommunalen Infrastruktur zugutekommen, sagt der Nachtsheimer Ortsbürgermeister Martin Schmitt. Projekte fallen ihm genügend ein, wie die Sanierung des in die Jahre gekommenen Dorfgemeinschaftshauses oder die Anschaffung neuer Geräte für den Kinderspielplatz.

5 Wie laut sind die Anlagen? Zwei von acht Windenergieanlagen sollen zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens im schallreduzierten Modus betrieben werden. Im Rahmen der Genehmigung wurde von einem unabhängigen Fachgutachter eine Schallimmissionsprognose erstellt. „Die Berechnungen ergaben, dass die Immissionsrichtwerte der TA Lärm (Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm) sowohl zur Tag- als auch zur Nachtzeit an allen Immissionsorten unterschritten bzw. eingehalten werden“, sagt Würtz.

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