Mayen
Ballhaus-Kultur lebt in Mayen auf

Eine Hommage an die Epoche der Ballhaus-Kultur lieferte das Trio Palazzo am Sonntag in Mayen. Für die Darbietungen gab es viel Applaus.

Elvira Bell

Mayen. Es war ein Flair wie zu alten Zeiten: In der festlich dekorierten Halle 129 in Mayen lebte die legendäre Ballhaus-Kultur, die in Berlin eine lange Tradition hatte, während eines stilvollen Adventskaffees auf. Die Veranstaltung war eine Hommage an diese große musikalische Epoche voller Lebensfreude.

Von unserer Mitarbeiterin Elvira Bell

Andreas Barth Steinborn (Gesang), Jonathan Beisiegel (Trompete) und Uwe Kohls (Piano) widmen sich seit 2011 den deutschen Tonfilmschlagern der Ufa. Sie servierten den erwartungsfrohen Gästen auf ihrer musikalisch-literarischen Zeitreise als Trio Palazzo Weihnachtsspezereien voller Glanz und Glamour, Lebensart und Eleganz. Die heiteren bis besinnlichen Klänge und Gedichte zur Adventszeit kamen beim Publikum hervorragend an. Aber auch die anderen populären Köstlichkeiten aus ihrem schillernden Fundus unvergessener Ufa-Tonfilmschlager und Melodien wie etwa „Ein Freund, ein guter Freund“, „Mein kleiner grüner Kaktus“, „Adieu, mein kleiner Gardeoffizier“ und „Lili Marleen“ wurden von den Zuhörern begeistert aufgenommen. So manch einer schwelgte wie etwa bei dem Lied „In einer kleinen Konditorei“ bei Kaffee und Kuchen in Erinnerungen.

Vom ersten Ton an sorgten die drei galanten Herren für eine besondere Stimmung: Eröffnet wurde der besinnlich nachdenkliche Nachmittag mit einem Trompetensolo von Jonathan Beisiegel. Äußerst virtuos und sensibel verlieh der Künstler der Ouvertüre von Georg Friedrich Händel einen eigenen Charakter. Doch was wären Weihnachtsspezereien ohne das Gedicht „Weihnachten“ von Joseph von Eichendorf oder die Verse „Feste“, „Weihnachten 1944“ und die „Weihnachtsgans“ von Heinz Erhardt? Die Gedichte hatte der in Mayen lebende Andreas Barth Steinborn, der Opernfach an der staatlichen Hochschule für Musik in Würzburg studiert hatte, äußerst einfühlsam und mit einem verführerischen Augenzwinkern vorgetragen.

Unter die Haut ging auch das von dem Tenor in die deutsche Sprache übersetzte Lied „Some-where over the Rainbow“. Zudem moderierte er auf charmante Art. Garniert wurde der erste Teil des vorweihnachtlichen Nachmittages durch das virtuose Trompetensolo des Werkes „Heinzelmännchens Wachtparade“ von Kurt Noak. Auch gemeinsam gesungene Lieder durften nicht fehlen: Sie verliehen dem perfekten Zusammenspiel der Musiker einen zusätzlichen Reiz. Das vorweihnachtliche, knapp zweistündige musikalische Feuerwerk endete mit „LaLeLu, nur der Mann im Mond schaut zu“, einem Schlaflied von Heinz Rühmann, und einem lang anhaltenden Applaus.

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