„Es wäre vermutlich günstiger gar nicht zu öffnen, aber wir haben ein frisch renoviertes Bad und ein hoch motiviertes Mitarbeiterteam“, machte Oberbürgermeister Achim Hütten deutlich. Man stehe als Mitglied des Zweckverbands im engen Austausch mit den Betreibern des Pellenzbads in Plaidt, welches zeitgleich den Badebetrieb starten wird, damit sich die Besucherströme in der Region verteilen können.
Denn eine Saison wie jede andere wird es in den kommenden Wochen zunächst nicht geben: Der Leiter des Freibads, Bodo Neunheuser, und sein Team haben im Vorfeld ein umfangreiches Hygienekonzept erarbeitet, welches eine klare Zugangsbeschränkung einschließt. Demnach dürfen sich im Andernacher Freibad maximal 500 Badegäste aufhalten. Zu Beginn gilt im Probebetrieb eine Obergrenze von 250 Besuchern.
Damit sich an heißen Sommertagen möglichst viele Menschen im Freibad Abkühlung verschaffen können, öffnet die Einrichtung im Zweischichtbetrieb: Statt wie bisher ganze Tage mit der Familie im Freibad zu verbringen, müssen sich Gäste zwischen einem vormittäglichen Besuch von 10 bis 13 Uhr und der Nachmittagsschicht von 15 bis 19 Uhr entscheiden.
Eine Ausweitung dieser Zeitfenster ist nicht möglich, erörterte der Leiter des technischen Bauamts, Rainer Schmitz, in der Sitzung des HFA: Die Mitarbeiter des Bads sind lange vor der Öffnung um 10 Uhr mit den vorbereitenden Arbeiten beschäftigt und müssen spätestens um 13 Uhr die gesetzlich vorgeschriebene Pause antreten. Um 14 Uhr beginnt dann die umfassende Reinigung und Desinfektion des Bades, bis um 15 Uhr die nächsten Besucher eingelassen werden.
Pro Tag können so bis zu 1000 Gäste das Bad besuchen. Damit sich diese nicht in der Warteschlange vor dem Eingang zu nahe kommen, wird momentan ein Onlineanmeldesystem erarbeitet, über welches die Plätze für den Einlass im Vorfeld gebucht werden. In diesem System hinterlegen die Besucher auch ihre Kontaktdaten, um im Falle eines Falle mögliche Infektionswege nachvollziehen zu können. Am Einlass werden dann die genauen Zeiten des Besuchs vermerkt.
Während der Corona-Sonderöffnungszeiten gelten im Andernacher Freibad andere Eintrittspreise als sonst: Erwachsene zahlen 2 Euro und Kinder 1 Euro. Die Besucher sind gebeten, diesen Betrag abgezählt bei sich zu haben, um die Wartezeiten für alle zu minimieren. Eine bargeldlose Zahlung ist nicht möglich.
Neben den Einschränkungen bei den Badezeiten müssen sich Besucher auch auf räumliche Einschränkungen gefasst machen: Die Sonnenterrasse, das Beachvolleyballfeld, die Tischtennisplatte, Basketballkorb und Kicker stehen nicht zur Verfügung. Gesperrt bleiben außerdem die Warmwasserduschen, Sammelumkleiden sowie die Sitzgelegenheiten an Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken.
Für die Flächen des Freibads haben Bodo Neunheuser und sein Team ein Wegekonzept entwickelt, das Eingangs- und Ausgangsbereich klar trennt und für die meisten Laufwege durch das Bad eine Einbahnstraßenregelung vorsieht. Der Schwimmbetrieb im Becken ist ebenfalls klar geregelt: Nichtschwimmer- und Schwimmerbereich werden durch ein Seil voneinander getrennt, welches nicht überschwommen werden darf. Drei Leinen sollen außerdem das Schwimmerbecken so aufteilen, dass die Badegäste dort Bahnen schwimmen und den Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten können.
Ansonsten gelten im Freibad die auch sonst üblichen Hygienemaßnahmen: In den Bereichen, in denen der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht einhaltbar ist, gilt die Mundnasenschutzpflicht, beim Betreten des Bades müssen sich Besucher die Hände desinfizieren. Das Hygienekonzept wird angepasst, sobald sich die Vorgaben der Landesregierung ändern.
Weitere Informationen zum Thema gibt es im Internet unter www.andernach.de