Grüne und ÖDP scheitern mit ihrem Vorstoß, das Sportplatzgelände zu reaktivieren
Aus für Sportplatz: Münstermaifelder Rat hält an Baugebiet fest
Die Flächen des Münstermaifelder Sportplatzes sollen für eine Wohnbauerschließung genutzt werden.
Heinz Israel

„Die Idee ist nicht schlecht, aber sie kommt zehn Jahre zu spät.“ Mit diesen Worten reagierte das Münstermaifelder Stadtratsmitglied Konrad Einig (Pro Münstermaifeld) auf den Antrag der Fraktion Die Grünen/ÖDP im Stadtrat, Alternativen zur Ausweisung des Baugebiets „Am Sportplatz“ zu prüfen und die Verabschiedung eines Bebauungsplanes auszusetzen.

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Das Fraktionsmitglied Rainer Leyendecker (ÖDP) nannte die Alternative zu der Wohnbebauung „Sportpark Maifeld“, die in zwei bis drei Jahren realisiert werden könne. Er verwies in diesem Zusammenhang auf das Beispiel der Nachbargemeinde Polch und die mögliche Förderung im Rahmen des „Investitionspakts zur Förderung von Sportstätten“, die für finanzschwache Kommunen sogar bis zu 100 Prozent gefördert werden könnten. Dagegen sprach sich Robert Ritter namens der SPD-Fraktion für die Beschlussvorlage aus. „Wir haben hier die Chance, Menschen, die seit fünf Jahren auf einen Bauplatz warten, zu versorgen“, sagte Ritter. Nach Durchführung der Offenlage trug Andy Heuser vom Ingenieurbüro Karst die eingegangenen Stellungnahmen im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung vor.

Bedarfsanmeldungen für die Weiterführung der Sportplatznutzung wurden von Fachbehörden, Vereinen und Schulen im Beteiligungsverfahren nicht vorgetragen. Es gebe keinen aktiven Fußballverein mehr. Für Fußballspieler bestehe in räumlich nahe gelegenen umliegenden Stadtteilen oder Gemeinden weiterhin ein Sportplatzangebot, hieß es in der Würdigung.

Auf den konkreten Vorschlag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen/ÖDP, westlich des Sportplatzes landwirtschaftliche genutzte Flächen „In der Peschkonn“ als alternatives Wohnbaugebiet nach Ankauf durch die Stadt zu nutzen und 65 bis 80 Bauplätze auszuweisen, heißt es in der Würdigung, diese Flächen würden im Flächennutzungsplan nicht als Wohnbauflächen ausgewiesen. Die Änderung bedürfe eines zeitaufwendigen landesplanerischen Zielabweichungsverfahrens.

Eine kurzfristige Entwicklung und Realisierung für ein Wohngebiet im westlichen Anschluss an das hier in Rede stehende Planungsprojekt (Sportplatz) könne nicht angenommen werden.

Die weitere Entwicklung von Wohnbauflächen im westlichen Anschluss an die Plangebietsfläche sei aus planerischer Sicht durchaus erstrebenswert. Dies jedoch nicht als Ersatz für das geplante Wohnbauprojekt, sondern als zukünftige Ergänzung zur Deckung des erheblichen Baugrundstücksnachfragebedarfs. Die antragsgemäße Vertagung der Abstimmung in die Ausschüsse wurde mehrheitlich abgelehnt. Der Stadtrat beschloss schließlich, den Bebauungsplan „Am Sportplatz“ mit 12 Ja-Stimmen und drei Gegenstimmen der Fraktion Die Grünen/ÖDP.

Von unserem Mitarbeiter Heinz Israel

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