Bildung Warum die kleinen Einrichtungen dennoch weiterhin ein Thema sein sollen
Aufatmen in der Vordereifel: Schließung der kleinen Grundschulen ist vorerst vom Tisch

Vordereifel. Monatelang wurde gebangt, gezittert und gekämpft. Nun können einige in der Vordereifel erleichtert aufatmen: Die Schließung der kleinen Grundschulen ist zumindest vorerst vom Tisch. Nach der positiven Nachricht aus Mainz ist die Freude groß.

Für viele war es ein Schock, als die Landesregierung im vergangenen Januar ein Prüfverfahren für die kleinen Grundschulen in Rheinland-Pfalz angekündigt hatte, das auch die Bildungseinrichtungen in Kirchwald, Langenfeld und Weiler betrifft. Die Sorge um eine mögliche Schließung hat daraufhin viele Menschen mobilisiert.

„Mir ist ein Stein von Herzen gefallen. Wir sind sehr erleichtert“, gesteht Alfred Schomisch, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Vordereifel, in deren Trägerschaft sich die Schulen in Langenfeld und Weiler befinden. Viele hätten sich für den Erhalt der Einrichtungen eingesetzt. Schomisch lobt die große Geschlossenheit in den Orten und innerhalb der Verbandsgemeinde. „Sie war sicherlich ein Vorteil, den wir hatten. Alle standen hinter ihrer Schule.“ Zwar hofft der Verwaltungschef, dass eine Schließung von Vordereifler Schulen für die nächsten Jahre nun vom Tisch ist. Über die Grundschulen in der Verbandsgemeinde muss man sich dennoch nach seiner Ansicht unterhalten. „Wir müssen uns überlegen, ob wir uns anders aufstellen. Wir müssen darüber diskutieren, wie man die Schulen attraktiver machen kann“, meint er. Zwar ist es so, dass fast alle Eltern aus den betroffenen Gemeinden ihre Kinder in die Schulen in den jeweiligen Orten schicken. Damit das aber künftig so bleibt, gelte es, sich Gedanken zu machen.

Auch für Mario Heinrichs, Elternsprecher an der Grundschule Langenfeld, ist es wichtig, dass die Kommunen sich weiterhin mit den Einrichtungen beschäftigen. „Wir müssen als Gemeinde tätig werden“, sagt der Langenfelder, der selbst Mitglied im Ortsgemeinderat ist. Schließlich komme eine Schule nicht nur den betreffenden Eltern zugute. Besonders diese hatten sich soldarisch dafür eingesetzt, für Langenfeld eine Schließung abzuwenden. Sie sammelten Unterschriften, unterstützten eine Petition, schrieben Briefe nach Mainz, trafen sich mit der Bildungsministerin und nahmen an verschiedenen Veranstaltungen und Treffen teil. Auch mit der Verbandsgemeinde habe man Hand in Hand gearbeitet. „Das alles hat vielleicht etwas zu der Entscheidung beigetragen“, sagt Heinrichs. Von der positiven Nachricht hätten sich einige gerührt gezeigt.

Als sehr erfreulich bezeichnet Erich Pung, Ortsbürgermeister von Kirchwald, den Bescheid. „Wir haben alle an einem Strang gezogen. Wir sind froh, dass der Prozess jetzt abgeschlossen und das Ergebnis so ausgefallen ist“, sagt er. Pung betont die hohe Bereitschaft der Einwohner, sich für ihre Schule einzusetzen. Mit Investitionen in ihre Einrichtung hat sich die Ortsgemeinde in diesem Jahr zurückgehalten. „Jetzt können wir mal wieder planen“, sagt er.

Auch Hermann-Josef Thelen, Ortschef von Weiler, freut sich über die Nachricht aus Mainz. Der Kampf für den Erhalt der Schule habe sich gelohnt. „Von den Eltern kam viel Unterstützung. Dafür sind wir dankbar.“

Von unserer Redakteurin Anne Fuhrmann

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