Derzeit laufen an mehreren Orten der Region Dreharbeiten für "Das Märchen von der Zauberflöte"
ARD-Weihnachtsmärchen: Filmstars drehen auf Schloss Bürresheim
Jessica Schwarz steht derzeit ebenso vor der Kamera auf Schloss Bürresheim wie ihr Kollege Michael Kessler. Ausgestrahlt werden soll „Das Märchen von der Zauberflöte“ im Weihnachtsprogramm der ARD. Foto: Martin Boldt
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St. Johann/Koblenz. Dreckverschmierte Burgwachen in vollem Harnisch, edel ausstaffierte Hofdamen, dramatische Szenen im Thronsaal – das dunkle Mittelalter feiert dieser Tage sein großes Comeback auf Schloss Bürresheim. Mit dabei: Schauspielerin Jessica Schwarz.

Jessica Schwarz steht derzeit ebenso vor der Kamera auf Schloss Bürresheim wie ihr Kollege Michael Kessler. Ausgestrahlt werden soll „Das Märchen von der Zauberflöte“ im Weihnachtsprogramm der ARD. Foto: Martin Boldt
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Stets ein wachsames Auge auf das Treiben hat dabei Marvin Litwak: Zusammen mit 40 Crewmitgliedern, zwölf Hauptdarstellern und bis zu 20 Komparsen arbeitet der Regisseur aktuell an einer filmischen Adaption von Mozarts bekanntem Opernwerk „Die Zauberflöte“. Ausgestrahlt werden soll das Märchen, das im Auftrag des WDR gleich an mehreren Drehorten des Kreises MYK und der Stadt Koblenz entsteht, bereits in der kommenden Adventszeit im Rahmen der ARD-Reihe “Sechs auf einen Streich„.

Die RZ hat dem Set einen exklusiven Besuch abgestattet und mit dem Filmemacher über das Projekt gesprochen: „Wir sind in einem historisch-fantasievollen Kontext unterwegs. Anders als bei Filmen, die in der Gegenwart spielen, hat man da als Regisseur mehr Gestaltungsspielraum. Wir dürfen Magie einsetzen. Die erzählerischen Mittel sind einfach total spannend“, erklärt der 36-Jährige, der 2016 für seinen Erstling „Pawo“ mit dem International Independent Film Award ausgezeichnet worden ist, begeistert.

“Die Zauberflöte" neu interpretiert

Bei der Handlung von „Das Märchen mit der Zauberflöte“ habe er versucht, sich weitgehend vom Originallibretto zu lösen. „Die Figuren sind zwar die gleichen, wir erzählen aber unsere eigene Geschichte, die dem Publikum einen frischen Zugang bieten soll. Gerade auch jüngeren Zuschauer.“ Die ikonische Musik, verspricht er, wird aber natürlich in Zitaten weiterleben.

Besonders glücklich ist Litwak über die Wahl des Schlosses Bürresheim als Drehort: „Wir haben uns mehrere Locations angeschaut, und Bürresheim hat durch seine vielen verschiedenen Facetten überzeugt: Angefangen mit dem imposanten Tor, wir haben gebrochene Felsen, es gibt trotz allem einen Thronsaal, eine Küche und geheime Gänge, die wir nutzen konnten.“ Im Film wird das Schloss das Heim von Sarastro sein, dem Rivalen der Königin der Nacht, erklärt er. Ein weiterer Eifeler Drehort, der im fertigen Film vorkommen wird, sind die Lavakeller in Mendig.

Jessica Schwarz freut sich auf Drehtage in der Region

Zu den bekanntesten Gesichtern vor der Kamera gehören Michael Kessler („Manta, Manta“, „Switch“) und Jessica Schwarz („Romy“, „Das perfekte Geheimnis“), die für den Märchenfilm in die Rolle der Königin der Nacht schlüpft. Die 46-Jährige ist, wie sie der RZ im Gespräch berichtet, gleich aus mehreren Gründen glücklich, mit an Bord zu sein. „Ich liebe es einfach, wenn ich über die Dreharbeiten an so tolle Orte komme und Deutschland immer wieder neu erfassen kann. Schloss Bürresheim kannte ich vorher noch überhaupt nicht, und ich freue mich auch schon auf die Drehtage in Koblenz, wo es ab Samstag auf Schloss Stolzenfels weitergehen wird.“

Es ist tatsächlich ihr erster Besuch in der Stadt – entsprechend lang sei die Liste jener Dinge, die sie gerne noch abseits der Filmaufnahmen sehen wolle. Logieren wird Schwarz bis zu ihrer Abreise im Seehotel in Maria Laach: Den ersten Tag ohne Verpflichtungen habe sie bereits für einen Spaziergang und einen Badestopp im nahen Maar genutzt, verrät sie.

Produktion mit großen Ambitionen

Bezüglich ihrer Rolle erklärt sie: „Ich finde historische Filme immer spannend, und so eine Antagonistin wie die Königin der Nacht spielen zu dürfen, mit ihrer Figurenentwicklung, gefällt mir sehr“. Auch privat schaue Schwarz gerne Märchenfilme, und als es hieß, dass Marvin Litwak die Regie übernehmen würde, sei eines zum anderen gekommen. „Ich finde seine Arbeiten sehr anregend. Die Produktion hat große Ambitionen und das, was ich bisher gesehen habe, sieht einfach fantastisch aus.“ Das Kernthema der Vorlage – mehr Schein als Sein – lasse sich nur all zu gut in die heutige Zeit übertragen, ist sie überzeugt.

Sichtlich wohlfühlt sich bei den Dreharbeiten auch Kollege Michael Kessler, der gewöhnlich in humorvollen Rollen besetzt, dieses Mal als intriganter Bösewicht glänzen darf. „Das sind die interessanten Figuren“. Etwas schade findet er allerdings, dass das Drehbuch keinen Gesang vorsieht. „Dafür darf ich aber immerhin tanzen“, freut sich der Kölner Schauspieler.

Von Martin Boldt

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