Straßensperrung und Spülung
Arbeiten nach Heizöl-Unfall an Thürer Wiesen dauern an
Auf dem Thürer Bach liegen weiterhin Ölsperren, die regelmäßig ausgetauscht werden. Hier laufen nach wie vor Reinigungsarbeiten.
Annika Wilhelm

Straßensperrungen, Spülungen, THW-Einsatz: An den Thürer Wiesen rumort es noch immer. Und es wird auch noch andauern. Das ist der aktuelle Stand.

Noch immer laufen die Arbeiten zur Beseitigung des Heizöls, das in die Thürer Wiesen gelangt ist. Inzwischen ist der Tanklasterunfall schon mehr als drei Wochen her, die Reinigung der Entwässerungsleitungen steht aber weiterhin im Fokus. Damit soll verhindert werden, dass Ölreste in den Thürer Bach und das umliegende Gebiet gelangen. Der Fall an den Thürer Wiesen ist ein besonderer: Zwar ereignen sich laut Julian Wessendorf, Pressesprecher des Ministeriums des Innern und für Sport, immer mal wieder Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen, aber: „In Bezug auf Menge und die Sensibilität des Ortes ist ein vergleichbarer Fall mit Öl nicht bekannt.“

Diese Maßnahmen laufen aktuell

An der Unfallstelle an der B262, die vorerst weiterhin zwischen der Abfahrt Thür/Kottenheim und der A61 gesperrt bleibt, führte vor Kurzem eine Spezialfirma eine erste Spülung der Entwässerungsleitungen durch und pumpte das belastete Wasser ab. Darüber informiert die Kreisverwaltung, die die Maßnahmen koordiniert, in einer Pressemitteilung. Dabei wurde sichergestellt, dass keine Rückstände in das Regenrückhaltebecken und somit in die Thürer Wiesen nachfließen.

Für diesen Einsatz stand das Technische Hilfswerk (THW) bereit, um eventuell verbleibende Ölreste aufzufangen. Außerdem unterstützte die Feuerwehr Mendig den Einsatz mit Wasserzufuhr. Rund um das Regenrückhaltebecken, das am Tag des Unglücks eine große Menge des Schadstoffs auffangen konnte, wurden weitere Maßnahmen ergriffen. Unter anderem wurde eine weitere Blase eingesetzt, die das Nachlaufen von kontaminiertem Wasser in das Becken verhindern soll.

Mit Spülungen sollen Rückstände des Heizöls beseitigt werden.
Kreisverwaltung MYK/Badziong

Laut dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) sollen die Spülarbeiten der Entwässerungsleitungen noch bis voraussichtlich zum 23. März andauern. Für diese Maßnahmen muss die B262 zwischen Thür und Mendig voll gesperrt bleiben, ebenso die Auffahrt von der B256 in Richtung A61. Die Kreisverwaltung sagt: „Nach Grabungen an der Unfallstelle hat sich herausgestellt, dass das Erdreich unter der Fahrbahn noch stark mit Öl kontaminiert war.“ Darum musste eine mehr als zwei Meter tiefe und rund 30 Meter lange Grube direkt am Fahrbahnrand ausgehoben werden. Diese notwendigen Sanierungsarbeiten werden laut LBM daher weiterhin unter Vollsperrung und in enger Abstimmung mit der Kreisverwaltung sowie der Verbandsgemeinde durchgeführt.

Für die Spülarbeiten muss die Bundesstraße B262 gesperrt bleiben.
Kreisverwaltung MYK/Badziong

Das THW hat inzwischen seinen Einsatz in den Thürer Wiesen beendet und ist abgerückt. Nahezu dauerhaft waren die Einsatzkräfte vor Ort, um bei der Heizöl-Katastrophe auszuhelfen. Darunter waren nicht nur Helfer aus der unmittelbaren Nähe, sondern auch zahlreiche THW-Einheiten aus Koblenz, Andernach, Mayen, Bendorf, Neuwied, Ahrweiler und auch aus Frankfurt am Main. Zudem wurde das Team vor Ort durch Spezialmaterial aus Kehlheim (Bayern) unterstützt, um die Ölaufnahme weiter zu verbessern.

Die im Gewässer angebrachten Ölsperren, die gleich nach dem Unfall in den Thürer Bach errichtet wurden, bleiben voraussichtlich noch drei bis vier Wochen bestehen. Sie sollen verhindern, dass Reste des Heizöls weiter in das Naturschutzgebiet vordringen. Regelmäßig werden sie von einer Fachfirma ausgetauscht.

Die Kreisverwaltung sagt: „Die Maßnahmen zur Beseitigung der Umweltschäden bleiben oberste Priorität, um eine weitere Belastung der Natur zu verhindern. Die Einsatzkräfte und beteiligten Institutionen arbeiten mit Hochdruck daran, die Auswirkungen des Unfalls zu minimieren.“

Einsatzkräfte des THW auch aus anderem Bundesland vor Ort

Wie das Ministerium des Innern und für Sport erklärt, sind die Gemeinden Aufgabenträger für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe, worunter auch Gefahren ausgehend von Gefahrstoffen zählen. Pressesprecher Julian Wessendorf sagt: „Je nach Schwere des Ereignisses können zur wirksamen Gefahrenabwehr weitere Einheiten als die der örtlich zuständigen Feuerwehr durch die Einsatzleitung im Vorfeld beplant und im Ereignisfall hinzugezogen werden. In der Regel sind dies Einheiten der benachbarten Aufgabenträger oder des Landkreises. Darüber hinaus können ereignisbezogen auch spezialisierte Einheiten anderer Organisationen wie beispielsweise des THWs hinzugezogen werden. Das THW ist eine Bundesbehörde und bundesweit nach Fähigkeiten der einzelnen Ortsverbände organisiert, sodass zu einem Gefahrstoffeinsatz die dafür spezialisierte Einheit hinzugezogen wird.“ wih

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