Wegen des Überangebots boomt der Holzexport. Große Mengen an Kalamitätsholz, also gefälltem Schadholz, wird vom Andernacher Rheinhafen aus – der zu einem der bedeutendsten Umschlagsplätze am Mittelrhein herangewachsen ist – auf die Reise nach Asien geschickt. Der Containerholzexport bietet eine ideale Abflussmöglichkeit für die angefallenen großen Holzmengen.
Aktuell spielt der Export nach China und Vietnam eine große Rolle. Wie viele Fuhren Schadholz tagtäglich in den Andernacher Hafen gebracht werden, können die Stadtwerke Andernach nicht genau nachvollziehen. „Ein internationaler Händler lagert die Stämme im Hafen zwischen und verlädt sie bei uns in Container“, sagt Lars Hörnig, der kaufmännische Geschäftsführer der Stadtwerke Andernach, die den Andernacher Hafen betreiben. „Die Container werden aufs Schiff verladen und treten ihre Reise in den asiatischen Raum an.“
Aus Erfahrung wisse er, dass die Lagerfläche über mehrere Tage mit einer Masse an Holz gut gefüllt und dann relativ schnell wieder frei sei. „2018 hat das Geschäft mit dem Schadholz begonnen. Nach einem deutlichen Zuwachs 2019 wird sich die Menge 2020 nochmals verdoppeln.“
Wie viele Festmeter Schadholz pro Woche im Andernacher Hafen umgeschlagen werden, kann Hörnig nicht sagen. „Wir kennen nur die Gesamttonnage, die 2020 über 250.000 Tonnen im Jahr liegen wird. Derzeit sind es mehrere Hundert Container in der Woche.“
Die Container werden mit einem Lkw innerhalb des Andernacher Hafengeländes umgesetzt und per Containerkran auf ein Binnenschiff umgeschlagen, das sie nach Rotterdam oder Antwerpen bringt. Dort werden die Container auf Seeschiffe umgeladen und nach Vietnam oder China transportiert. Der asiatische Markt ist sehr aufnahmefähig. Das Billigholz wird für den Bau und Gerüstbau verwendet.