Von unserer Redakteurin Katrin Franzen
Oberbürgermeister Achim Hütten versprach bei der Präsentation des Programms: „Sie werden in Andernach unendlich viel in diesen Tagen erleben können.“ Die Stadt rechnet vom 4. bis 6. Juli mit bis zu 30 000 Besuchern.
Besonders gepflegt wird in diesem Jahr der Gedanke der Freundschaft: Zeitgleich mit dem Europafest werden die Tage der Brüderlichkeit begangen. Die Idee zu diesen Tagen wurde im vergangenen Jahr in Andernachs französischer Partnerstadt St.-Amand-les-Eaux geboren. Sie finden jedes Jahr in einer anderen Stadt statt. Gemäß dem Motto „Die Freunde meiner Freunde sind meine Freunde“ treffen sich Andernachs Partnerstädte und deren Partnerstädte, um den europäischen Gedanken zu vertiefen – dieses Jahr in Andernach. OB Hütten erklärte: „Es werden rund 100 Bürger aus den Partnerstädten anreisen.“
Das dreitägige Programm bietet eine Reise durch Europa: vor allem geschmacklich, musikalisch und kulturell. Auf dem Marktplatz im Herzen der Altstadt laden der Euro-Marché und die Essbare Stadt zum Genießen ein. Dort werden rund zwölf ausländische Händler Spezialitäten anbieten. Wie der Veranstalter berichtet, gibt es Altbekanntes wie den polnischen Bierstand, Flammkuchen und Flammlachs, aber auch Neues wie Parmaschinken aus Italien, der frisch geschnitten wird. Französischer und holländischer Käse wartet auf Freunde des deftigen Geschmacks. Quicheliebhaber lassen sich von Franzosen verwöhnen, und Nugatfans dürfen sich auf Naschwerk aus England freuen. OB Hütten meint: „Nicht nur die Liebe zwischen zwei Menschen geht durch den Magen, sondern auch die zwischen den Ländern.“ Dabei weist er darauf hin, dass die Besucher an den Ständen ihre Französisch-, Englisch oder Italienisch-Kenntnisse einsetzen können.
Ein internationales Büfett wartet am Sonntag ab 12.30 Uhr auf Besucher im Haus der Familie, ab 13 Uhr gibt es dort Tanzworkshops. Von 14 bis 16 Uhr können Eltern im HdF ihre Kinder betreuen lassen.
Neu ist in diesem Jahr, dass es eine sogenannte Kunstmeile gibt. Im Rheintor und im Historischen Rathaus werden Kunstausstellungen zu sehen sein – und diese werden durch mehrere Künstler verbunden, die sich entlang der Rheinstraße postieren. Kulturamtsleiter Klaus Schäfer erklärt: „Jeder kann für 3 Euro eine kleine Leinwand erwerben und sich diese von einem oder mehreren Künstlern gestalten lassen.“ Damit soll wiederum der verbindende Gedanke gelebt werden. Hütten betonte, dass dies auch dazu diene, das Potenzial der Rheinstraße aufzuzeigen. Sie war einst die Partymeile von Andernach und dümpelt seit Jahren vor sich hin.
Der neu aufgelegte Bäckerjungentaler (die RZ berichtete) wird in diesem Jahr erstmals wieder verkauft. Mit den kleinen Exemplaren veranstalten heimische Händler am Sonntag eine Bäckerjungenrallye.
Für Sportfans wird übrigens auch etwas Besonderes geboten: Das Kandi-Turm-Team bietet Strickleiter-Klettern am Geysirerlebniszentrum an, es geht in 21 Meter Höhe. Kinder können sich zudem auf einer kleinen Kirmes vergnügen, und Erwachsene können in den Rheinanlagen staunen. Dort organisieren die Oldtimerfreunde Andernach und Umgebung am Samstag und Sonntag die Europa-Klassik: ein Oltimer- und Youngtimertreffen. Im vergangenen Jahr waren rund 200 Autos und Motorräder zu sehen. Vereinsvorsitzender Josef Dünchel sagt: „In diesem Jahr werden es etwas weniger, weil parallel andere Veranstaltungen stattfinden.“ Aber die Auswahl sei großartig, so Dünchel. Die Ausfahrt findet am Samstag von 11 bis rund 13.30 Uhr statt und führt an die Mosel.
Einen Freundschaftsgarten mit den Partnerstädten gibt es im Schlossgarten. Er wird am Samstag und Sonntag um 15 Uhr eröffnet, jeweils um 17 Uhr gibt es dort einen Heurigenabend des deutsch-österreichischen Freundschaftskreises. Übrigens wird in den Programmflyern darauf hingewiesen, dass das WM-Spiel der Deutschen am Samstag berücksichtigt wird.