Agentur: Zahl der Arbeitslosen geht in Koblenz und im Kreis im November leicht zurück, ist aber höher als vor einem Jahr
Aktuelle Zahlen zeigen: Lage am Arbeitsmarkt im Kreis MYK bleibt angespannt
Bundesagentur für Arbeit
Die Agentur für Arbeit hat die November-Zahlen zum Arbeitsmarkt vorgelegt.
Sebastian Kahnert. picture alliance/dpa

Die Herbstbelebung am Arbeitsmarkt fiel eher mau aus. Der Chef der Arbeitsagentur nennt die Gründe für dieses "Stottern".

Aktualisiert am 01. Dezember 2023 19:50 Uhr

Bundesagentur für Arbeit
Die Agentur für Arbeit hat die November-Zahlen zum Arbeitsmarkt vorgelegt.
Sebastian Kahnert. picture alliance/dpa

Ende November sind in Koblenz 3732 Menschen arbeitslos gemeldet, teilt die Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen mit. Das sind 7 weniger als im Oktober und 193 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt wie im Vormonat bei 5,9 Prozent und damit um 0,2 Punkte über dem Wert von November 2022. Im Landkreis Mayen-Koblenz zählten die Statistiker 4228 arbeitslose Menschen – 48 weniger als vier Wochen zuvor und 459 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 3,6 Prozent und liegt damit um 0,4 Punkte über dem Vorjahreswert.

Nach einer bescheidenen Herbstbelebung im September und Oktober sinke die Zahl der arbeitslosen Menschen, wenn auch geringfügig, im November noch einmal. „Nach wie vor ist sie jedoch deutlich höher als im Vorjahr – damals waren insgesamt rund 650 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Das ist zwar kein dramatischer Absturz, aber wir beobachten schon das ganze Jahr über, dass der Arbeitsmarktmotor ins Stottern geraten ist“, interpretiert Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen die jüngsten Zahlen der Statistiker.

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Zwar wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur im November mehr als 500 neue Stellen gemeldet, und der Stellenbestand ist mit rund 3400 relativ hoch. „Aber das ändert nichts daran, dass zahlreiche Betriebe angesichts vielfältiger Krisen derzeit nicht genügend Vertrauen in die Zukunft haben und sich deshalb mit Investitionen und Stellenaufbau zurückhalten. Eingestellt werden nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dringend gebraucht werden“, erklärt der Agenturchef.

Wie gut und schnell wir im Frühjahr aus diesem Loch auftauchen werden, liegt nicht zuletzt an der Stimmung unter Konsumenten und Unternehmen.

Agenturchef Frank Schmidt

In den nächsten Monaten sei saisonbedingt von weiter steigenden Arbeitslosenzahlen auszugehen. „Vor uns liegt der Winter, da nimmt die Arbeitslosigkeit regelmäßig zu. Wie stark, hängt maßgeblich vom Wetter ab. Wie gut und schnell wir im Frühjahr aus diesem Loch auftauchen werden, liegt nicht zuletzt an der Stimmung unter Konsumenten und Unternehmen. Denn diese sogenannten weichen Faktoren sind für die Arbeitsmarktentwicklung meist genauso wichtig wie die Fakten.“

Arbeitgebern und Beschäftigten rät Frank Schmidt einmal mehr, die Zeit zu nutzen, um sich auf die absehbaren Veränderungen einzustellen, denen der Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten unterworfen sein wird: „Demografischer und digitaler Wandel warten nicht, bis weltpolitische Krisen sich geklärt haben. Sie werden den Arbeitsmarkt auf jeden Fall prägen und vor Herausforderungen stellen, auf die sich jeder Betrieb, aber auch jede und jeder Beschäftigte durch entsprechende Qualifizierungen rechtzeitig vorbereiten sollte.“

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