Demnach wurden zum Monatsende in der Stadt 4246 arbeitslose Personen gezählt. Das sind 407 mehr als im Dezember und 439 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,7 Prozent und damit um je 0,6 Punkte über dem Vormonats- und dem Vorjahreswert. Ähnlich sieht es im Landkreis Mayen-Koblenz aus, in dem Ende Januar 4914 Menschen arbeitslos gemeldet waren – 479 mehr als im Dezember und 513 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,2 Prozent und damit jeweils 0,4 Punkte über dem Wert des Vormonats und des Vorjahres.
Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen wurden innerhalb der vergangenen vier Wochen 255 neue Stellen aus der Stadt und 161 aus dem Landkreis gemeldet. Damit liegen der Agentur 3271 Stellenangebote aus der Region vor, teilt die Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen mit.
„Grundsätzlich ist eine solche Zunahme der Arbeitslosigkeit im Januar nicht ungewöhnlich“, betont Agenturleiter Frank Schmidt. „Zumal wenn es ein so kalter und schneereicher Jahresbeginn ist, wie wir ihn in den letzten Wochen erlebt haben.“ Soweit handele es sich um eine normale saisonale Entwicklung. „Allerdings zeigen die ohnehin hohen Werte der letzten Monate und die erneute Steigerung gegenüber dem Vorjahr auch, dass die Arbeitslosigkeit derzeit nicht allein aus saisonalen Gründen relativ hoch ist. Die konjunkturelle Eintrübung begleitete uns bereits das ganze letzte Jahr über, und derzeit gibt es angesichts vieler weltweiter Krisen keine Anzeichen dafür, dass sich das kurzfristig ändern wird.“
Dennoch rechne er mit einer Frühjahrsbelebung, erklärt Schmidt. Wann diese sich in der Statistik niederschlagen werde, hänge auch vom Wetter ab. „Aber spätestens im März, wenn die Gastronomie sich aufs Ostergeschäft vorbereitet und wieder Personal braucht, sollte die Arbeitslosigkeit zurückgehen.“ Unabhängig von saisonaler und konjunktureller Entwicklung geht der Agenturleiter davon aus, dass Fach- und Arbeitskräftebedarf auch künftig hoch bleiben werden. „Demografischer und digitaler Wandel werden unsere Arbeitswelt in jedem Fall nachhaltig prägen – vielleicht sogar schneller, als wir bislang glaubten. Das wird dazu führen, dass Berufe sich stark verändern. Betriebe und ihre Beschäftigten müssen diesen Weg mitgehen, wenn sie am Markt bestehen wollen.“ red