Ausbildungsmesse in Andernach
80 Unternehmen werben um Nachwuchs
Reges Treiben herrschte in den Fluren der August-Horch-Schule, in der am Freitag die Andernacher Ausbildungsmesse "Go! 2025" stattfand.
Martin Ingenhoven

In Zeiten des Fachkräftemangels nutzen Unternehmen jede Gelegenheit, um mit potenziellen Nachwuchskräften ins Gespräch zu kommen. So auch bei der Ausbildungsmesse „Go! 2025“ in Andernach.

Freitagmorgen am Schillerring in Andernach. Wie jeden Morgen strömen zahllose Schüler in die August-Horch-Schule, die Berufsbildende Schule (BBS) in Andernach. Knapp 1600 Schüler absolvierend hier einen der zahlreichen Bildungsgänge, die nach dem Abschluss der zehnten Klasse möglich sind. Doch am Freitagmorgen sind es noch einige Schüler mehr: So sucht eine Gruppe der benachbarten Geschwister-Scholl-Realschule plus den Eingang in das verwinkelte Gebäude. Auch ihr Ziel ist die Ausbildungsmesse „Go! 2025“, auf der sich knapp 80 teilnehmende regionale Unternehmen präsentieren.

Dabei haben Jugendliche die Möglichkeit, Berufe hautnah zu erleben, direkt mit Ausbildern ins Gespräch zu kommen und wertvolle Einblicke in verschiedene Berufsfelder zu gewinnen. Auf den Fluren, Klassenräumen und in der Turnhalle herrscht bereits um 9 Uhr morgens dichtes Gedränge, an allen Ständen finden sich interessierte Schüler ein, um sich über einen möglichen Ausbildungsberuf zu informieren.

Pascal Badziong, erster Kreisbeigeordneter und zuständig für das Jobcenter Mayen Koblenz, lobte den Wirtschaftsstandort Andernach und hob die Bedeutung der Berufsbildenden Schule für die Region hervor.
Martin Ingenhoven

Schulleiter Thomas Lenz ist zufrieden über die Resonanz. „Die Ausbildungsmesse findet in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal in unserer Schule statt. Wir waren im letzten Jahr schon sehr zufrieden, und ich glaube, in diesem Jahr läuft es noch ein bisschen besser“, berichtet Lenz. Ausgerichtet wird die Messe unter anderem von der Jugendberufsagentur im Kreis Mayen-Koblenz, der Stadt Andernach, dem Jobcenter, der Bundesagentur für Arbeit und der BBS Andernach. „Wir haben uns im Jahr 2021 zusammengefunden, um eine erste Ausbildungsmesse im JUZ zu organisieren. Das war zu Corona-Zeiten, als die Schüler nur sehr wenige Möglichkeiten hatten, sich über mögliche Jobs zu informieren“, erinnert sich Nadine Winter vom Veranstalterteam. Die Messe sei so erfolgreich gewesen, dass man im Folgejahr in die Mittelrheinhalle umgezogen sei.

Zum 50. Jubiläum der August-Horch-Schule im vergangenen Jahr habe man sich dann entschieden, die Messe in den Räumen der BBS zu veranstalten, so Winter weiter. „Auch wenn wir derzeit einen Arbeitnehmermarkt haben und mit Fachkräftemangel zu kämpfen haben, ist eine solche Messe extrem wichtig für die jungen Menschen“, so Winter. Viele Schüler seien mit dem großen Angebot möglicher Berufe überfordert und bekämen mit der Ausbildungsmesse eine Orientierungshilfe an die Hand.

Christian Greiner begrüßte als Oberbürgermeister die Gäste und sprach auch über seine Erfahrungen mit dem Fachkräftemangel.
Martin Ingenhoven

Dass sich in einer solchen Situation auch Unternehmen anders präsentieren müssen als noch vor einigen Jahren, sieht auch Christian Greiner, Oberbürgermeister und als Verwaltungschef der Stadt Andernach zugleich Arbeitgeber. „Hier finden wir unseren Nachwuchs, hier müssen wir investieren, denn die Berufsbildende Schule ist der Teich, in dem auch wir fischen“, beschrieb der Stadtchef die Situation. Man müsse jungen Menschen aber auch mitgeben, sich irgendwann zu entscheiden. „Triff deine Wahl, und mach einen Schritt mehr, denn so kann man sich von anderen abheben“, gab Greiner den jungen Menschen mit.

Pascal Badziong, erster Beigeordneter des Landkreises und zugleich zuständig für das Jobcenter Mayen-Koblenz betont die Wichtigkeit einer Berufsbildenden Schule für den Kreis und die Stadt Andernach. „Wir sind grundsätzlich im Kreis Mayen-Koblenz wirtschaftlich gut aufgestellt. Und eine BBS wie die August-Horch-Schule trägt auch dazu bei, dass Fachkräfte in der Region bleiben“, ist der Kreisbeigeordnete überzeugt. Er glaube, bei den meisten Unternehmen sei angekommen, dass sie sich bei den Azubis bewerben müssten, um darzustellen, warum ausgerechnet sie das richtige Unternehmen sind.

Alina Fügen und Maximilian Calovini gehören zu denjenigen, die über Ausbildungsmöglichkeiten in ihrem Unternehmen informieren.
Martin Ingenhoven

Einer, der auf der Messe sein Unternehmen präsentiert, ist Maximilian Calovini, der für ein Versicherungsunternehmen auf Nachwuchssuche ist. „Es läuft besser als erwartet. Viele kommen zu uns, um sich über unsere Ausbildung und Perspektiven zu informieren.“ Die Ausbildungsmesse „GO! 2025“ fand in diesem Jahr bereits zum vierten Mal statt.

Top-News aus der Region