Bücherei feiert Geburtstag
75 Jahre Stadtbibliothek Andernach
Clownerie sorgte für gute Laune.
Elvira Bell

Die Stadtbibliothek Andernach hat ihr 75-jähriges Bestehen mit einem Fest für Jung und Alt gefeiert. Mehr als 1000 Besucher sind der Einladung gefolgt. 

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Die in einem lichtdurchfluteten Anbau am Historischen Rathaus beheimatete Bücherei gleicht einem lebendigen und bunten Wohnzimmer – und das über verschiedene Ebenen. Mehr noch: Die 950 Quadratmeter umfassende Kultureinrichtung ist zweifelsohne ein Ort des Wissens und der Begegnung. Am Samstag konnte das 75-jährige Bestehen der Bücherei mit einem Fest für Jung und Alt gefeiert werden.

Den ganzen Tag über lernten Erwachsene und Kinder bei freiem Eintritt und zahlreichen Aktionen die Stadtbibliothek kennen. Mit über 1000 Besuchern war die Resonanz, wie Frank Merken, der Leiter der Bücherei betont „für uns alle total überwältigend. Wir hatten mit etwa 500 Gästen gerechnet.“ Begeistert zeigte sich auch Charlotte Everling. Die Leiterin des Kulturamtes hatte am späten Vormittag unter dem Motto: „Alte Bücher suchen neues Zuhause“ beim Bücherflohmarkt bereits 200 Euro an freiwilligen Spenden eingenommen.

Das Mal- und Kreativangebot wurde sehr gut angenommen. Das Mal- und Kreativangebot wurde sehr gut angenommen.
Elvira Bell

Ein Lächeln im Gesicht hatte auch Bürgermeister Claus Peitz, als er mit einem Grußwort die Veranstaltung eröffnen durfte. Mit 75 Jahren habe die Stadtbibliothek ein stolzes Alter, „das nicht nur die Beständigkeit, sondern auch die unermüdliche Leidenschaft für das geschriebene Wort widerspiegelt. Die Andernacher Bücherei zählt zu einer der schönsten im nördlichen Rheinland-Pfalz“, ist sich Claus Peitz, auch mit Blick auf den mit zahlreichen Pflanzen gestalteten Lesegarten sicher. „Wird sind gut aufgestellt. Und das heutige Büchereifest, das von morgens früh bis abends spät ein umfangreiches Aktionsprogramm für Jung und Alt breit hält, ist eine wunderbare Gelegenheit, die Vielfalt und die Bedeutung unserer Bibliothek zu feiern. Lassen Sie uns gemeinsam in die Zukunft blicken und die nächsten 75 Jahre voller Geschichten und Entdeckungen gestalten“, forderte Peitz die Besucher auf.

Bürgermeister Claus Peitz und Büchereileiter Frank Merken freuten sich über die überaus große Resonanz.
Elvira Bell

Zum Jubiläum hatte auch Norbert Sprung-Wolf gratuliert. Ebenso wie der Kulturdezernent wünschte auch der Fachbereichsleiter Landesbüchereistelle/Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz allen Besuchern einen inspirierenden und unvergesslichen Tag im Zeichen der Bücher. Froh, dass die Stadt jährlich freiwillig einen mittleren sechsstelligen Betrag für die Bücherei zur Verfügung stellte, zeigte sich Frank Merken. „Auch dieses heutige Fest für stemmen wir aus unserem Bibliotheksetat. Dieser war in diesem Jahr etwas höher als sonst, ist aber auch für die nächsten Jahre so vorgesehen.“

Angeboten wurde auch ein Schätzspiel
Elvira Bell

Das vielfältige Programm sorgte für ausgelassene und strahlende Gesichter, für diese auch Mitglieder das tik theater im keller Andernach mit Clownerie nicht nur für die Kleinen gesorgt hatte. Spannend ging es im Ratssaal zu, wo bis zum Veranstaltungsende ein Nintendo-Switch-Spiel-Turnier für alle ausgetragen wurden. „Die besten erhielten Medaillen“, erklärt der Büchereileiter. „Keiner ging leer aus, alle erhielten Urkunden.“ Andrang herrschte im kleinen Saal, der sich in ein Mal- und Bastelatelier verwandelt hatte. Hier wurde auch Kinderschminken angeboten.

Stöbern war beim Bücherflohmarkt ausdrücklich erwünscht.
Elvira Bell

Zauberei und Luftballonkunst waren ebenso angesagt wie das Japanische Papiertheater, welche von Barbara Böhr-Maurer vom tik theater im keller angeboten wurde. Ein kleines Konzert „Musik von Saitenspiel“ der Plaidter Gitarrengruppe, ausgesuchte Märchen und Theater für Erwachsene mit der Theatergruppe Wandelbar aus Kettig unter dem Motto: „Was lachst Du?“ sowie eine Lesung mit Andreas und Christine Schulte komplettierten das Programm. Eine ältere adrett gekleidete, etwas abseits im Foyer stehende Dame hatte sich das bunte Treiben gegen Mittag in aller Ruhe angeschaut. „Es ist ein tolles Fest“. Es wecke bei ihr Erinnerungen an früher. „Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie die Ausleihe 1 und 2 zwei Groschen, also 10 oder 20 Pfennig gekostet hatte. Meiner Mutter war es immer wichtig, dass ich lese. Sie hat es immer unterstützt. Das waren noch ganz andere Zeiten.“ Ein Buch in digitaler Version zu lesen könne sie sich nicht vorstellen.

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