Polch
56. Maifelder Landwirtschaftswoche: Landwirte und Experten diskutieren in Polch

Das Vorbereitungsteam der 56. Maifelder Landwirtschaftswoche traf sich mit dem jungen Vorstand des Vereins landwirtschaftlicher Fachbildung (VLF) auf dem Hof von Landwirt Toni Maur in Mertloch (von links): Matthias Hörsch, VLF-Vorsitzender Florian Krings, Selina Künster, Kathrin Schulte, Bernd Ternes vom DLR Westerwald-Osteifel, Axel Heinemann, Gastgeber Toni Maur. Foto: Heinz Israel

Heinz Israel

Polch. Am Montag, 16. Januar, beginnt in Polch die 56. Maifelder Landwirtschaftswoche. Die Veranstaltung gilt als wichtigste Informations- und Fortbildungsveranstaltung im nördlichen Rheinland-Pfalz und wird vom Verein landwirtschaftlicher Fachbildung (VLF) in Zusammenarbeit mit dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westerwald-Osteifel (DLR) ausgerichtet.

Von unserem Mitarbeiter Heinz Israel

Eine ganze Woche lang werden sich die Landwirte mit ausgesuchten Experten über die aktuelle Situation der landwirtschaftlichen Betriebe austauschen. Das Programm am Eröffnungstag gilt traditionsgemäß als besonders spannend, weil sich Referenten und Zuhörer mit brisanten Themen auseinandersetzen und wichtige Vertreter aus der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik zu den Gästen zählen.

Nach der Eröffnung um 13.30 Uhr durch Florian Krings, den Vorsitzenden des VLF Mayen-Koblenz, und Johannes Noll, Dienststellenleiter des DLR, wird sich Staatssekretär Andy Becht vom Mainzer Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau als Vertreter der Landesregierung zur Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft äußern.

Hochaktuell und ebenso brisant dürfte die Diskussion über die Entwicklungen im Pflanzenschutzrecht verlaufen. Die Sicht des Ministeriums wird Erich Jörg darstellen, für die Pflanzenschutzmittelhersteller spricht Günther Peters, Leiter der Zulassung und Produktsicherheit der Syngenta Agro. In der Vorbereitung zu dieser Thematik diskutierten die Vorstandsmitglieder des VLF über erwartete Veränderungen in der Zulassung von Anwendungen. Florian Krings befürchtet, dass wichtige Pflanzenschutzmittel wegfallen. Dadurch könnten sich Resistenzen entwickeln, so die Bedenken der jungen Landwirte.

Verärgert sind die Landwirte darüber, dass ihrer Meinung nach eine Minderheit von Verbrauchern die politischen Entscheidungen bestimme. Mit Nachdruck wird darauf hingewiesen, dass – gerade mit Blick auf die niedrigen Erzeugerpreise – Landwirte nicht unnötig Geld für Pflanzenschutzmittel ausgeben. „Pflanzenschutzmittel werden nur ganz gezielt gegen auftretende Krankheiten eingesetzt“, betont Krings.

Die Vorstandsrunde lädt zu der Eröffnungsveranstaltung ausdrücklich auch Verbraucher ein, damit diese sich über die aktuelle Diskussion informieren können. Der Dienstag, 17. Januar, ist besonders mit Blick auf den Zuckerrübenanbau interessant. Dann sprechen Dr. Peter Kasten vom Rheinischen Rübenbauer-Verband und zwei Experten eines namhaften Zuckerunternehmens über die zurückliegende und bevorstehende Kampagne sowie über aktuelle Entwicklungen im diesbezüglichen Pflanzenbau.

Erstmals kommt bei der Landwirtschaftswoche eine Mental- und Persönlichkeitstrainerin zu Wort. Elke Pelz-Thaller, gleichzeitig auch Landwirtin, wird am Mittwoch, 18. Januar, ab 13.30 Uhr aufzeigen, wie Landwirte schwierige Zeiten kraftvoll meistern können. Um 15 Uhr referiert Agrarmarktexperte Lars Kuchenbuch von der KS Agrar über „Vollkosten als Grundlage der strategischen Warenvermarktung“. Der Donnerstag, 19. Januar, gilt als anerkannter Fort- und Weiterbildungstag. Hier stehen Herbizidresistenzen bei Unkräutern, neue Trends in der Pflanzenschutztechnik und Pflanzenschutz- Empfehlungen für den Winterraps auf der Tagesordnung.

Am Freitag, 20. Januar, geben Peter Augel von der Kreisverwaltung und eine DLR-Mitarbeiterin den Landwirten Hilfestellung bei den Prämienanträgen, die bis Mai auf elektronischem Weg erfolgen müssen. Nach einer Mitgliederversammlung informiert Tina Wey vom DLR über die Auswirkungen der novellierten Düngeverordnung auf die Praxis. Als geselliger Höhepunkt der Landwirtschaftswoche gilt der Ball der Landwirtschaft am Samstag, 21. Januar, zu dem etwa 350 Gäste im Forum der Stadt Polch erwartet werden.

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