40-jähriger Albaner steht vor Gericht - Von Montenegro nach Deutschland ausgeliefert
40-jähriger Albaner vor Gericht: Serieneinbrecher räumt Taten im Raum Andernach und Neuwied weitgehend ein
Die Statue Justizia
Die Statue Justizia
Peter Steffen/Archiv. dpa/Peter Steffen

Andernach/Neuwied. Ein mutmaßlicher Serieneinbrecher steht zurzeit vor dem Landgericht Koblenz. Ihm wird vorgeworfen, zwischen dem 17. Juni 2015 und dem 14. Januar 2016 insgesamt 30 Einbrüche begangen zu haben. Die Tatorte ziehen sich dabei quer durch die ganze Region, fanden in Andernach, Bad Breisig, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Bürdenbach, Horhausen (Westerwald), Höhr-Grenzhausen, Hümmerich, Marienfels, Miehlen, Nastätten, Neustadt/Wied, Neuwied, Osterspai, Rengsdorf, Rüber, Sinzig, Thür, Untershausen, Waldbreitbach und Sankt Johann statt.

Ein Mittäter des Angeklagten war im August 2016 zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt worden. Dieser hatte damals angegeben, er sei „nur“ der Fahrer gewesen, die tatsächlichen Einbrüche seien von einem Albaner begangen worden, der während der Tatzeit in der Wohnung des angeblichen Fahrers in Neuwied lebte. Eben jener Albaner (40) steht nun in Koblenz vor Gericht. Er war nach der Einbruchsserie trotz polizeilicher Überwachung untergetaucht, wurde aber dann in Montenegro festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert. Dabei führte er Papiere auf drei verschiedene Namen mit sich. Meist war die Beute nicht sonderlich hoch, mit zwei beachtlichen Ausnahmen. Einmal nämlich 11.800 Euro in bar, Schmuck und 300 US-Dollar, bei einer anderen Gelegenheit erbeutete er Schmuck im Wert von 8000 Euro.

Der Angeklagte räumt die Vorwürfe weitgehend ein, bestreitet aber, Weihnachten und Neujahr 2015 auf Diebestour gewesen zu sein. Und auch die 11.800 Euro habe es nie gegeben, er könne sich nur an 400 Dollar erinnern. Bevor er sein Geständnis ablegte, hatte sein Verteidiger Michael Hürth mit der Staatsanwaltschaft und der Kammer um den Vorsitzenden Richter Andreas Bendel eine Verständigung erreicht. Im Gegenzug für seine Aussage einigten sich die Beteiligten auf einen Strafrahmen zwischen 4 Jahren und 4 Jahren und 11 Monaten. Darüber hinaus wird der Wert der erlangten Beute eingezogen. Durch die Verständigung wird die Beweisaufnahme erheblich verkürzt, vermutlich kann schon am nächsten Prozesstag das Urteil gefällt werden. Zum Vergleich: Im Prozess gegen seinen Mittäter waren 2016 ursprünglich elf Verhandlungstage angesetzt worden. Der Angeklagte gab an, die ersten neun Einbrüche mit einem weiteren Mittäter begangen zu haben. Auch dieser steht inzwischen in Montabaur vor Gericht. Die restlichen Taten verübte er dann mit dem Serben aus Neuwied, bei dem er während der ganzen Zeit wohnte. Diesem habe er 600 Euro Miete im Monat gezahlt.

Die Staatsanwaltschaft beantragte, die vier Fälle von Weihnachten und Neujahr einzustellen, da sie auf das zu erwartende Strafmaß keinen weiteren Einfluss haben würden. Der Prozess wird am 25. Juni fortgesetzt.

Von unserem Mitarbeiter Thomas Krämer

Top-News aus der Region