Stadtrat spricht sich einstimmig für Planung einer Anlage im Nettetal aus - FDP-Fraktion sieht Bedenken und vermisst Balance
25000 Euro in Haushalt eingestellt: Skatepark für Mayen hat erste Hürde genommen
Der Stadtrat Mayen hat einmütig  grünes Licht gegeben, dass am Rheinland-Platz die Planungen für den Bau eines 750 Quadratmeter großen Skateparks beginnen können.
dpa/Jan Woitas

Die Aussichten, dass Mayen eine neue Klientel anziehen wird, sind gut: Einmütig hat der Stadtrat grünes Licht gegeben, dass am Rheinland-Platz die Planungen für den Bau eines 750 Quadratmeter großen Skateparks beginnen können.

Dafür sind 25.000 Euro in den Haushalt 2023 eingestellt worden. „Ich bin froh, dass wir in die Planung kommen, aber mit der Umsetzung wird es noch etwas dauern“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Christoph Rosenbaum. Es wird mit Baukosten in Höhe von 500.000 Euro gerechnet. Gibt es für einen Skatepark in Mayen überhaupt Bedarf, existiert gar eine Szene? Diese Fragen warf FDP-Ratsmitglied Thomas Hürter auf. Verwundert zeigte er sich über die Summen, die für einen Bau im Raum stehen. „Dafür sollten wir lieber einen schönen Fußballplatz bauen“, sagte Hürter. Ihm fehle die Balance, er zweifle, ob es täglich 50 Nutzer für einen Skaterpark geben werde – so viele Fußballer nutzten tagtäglich einen Platz zum Training oder Spiel.

Jana Theisen vom Fachbereich Jugendarbeit in der Stadtverwaltung erläuterte, dass bislang die Mayener Skater nach Koblenz fahren müssten, um auf einer Anlage trainieren zu können. Mit den Koblenzer Skatern tausche man sich gut aus, die 150 Mitglieder von dort hätten angeboten, die Mayener bei ihrem Projekt zu unterstützen.

Für Hürter wenig überzeugend. „Wir lassen zu, dass der Stadionnebenplatz bebaut wird und dadurch Trainingsmöglichkeiten wegfallen, gleichzeitig bauen wir eine tolle Anlage für Koblenzer Skater“, sagte er. Die drei FDP-Ratsmitglieder enthielten sich der Stimme. Die übrigen Ratsfraktionen sahen dies völlig anders und lobten die gute Vorbereitung des Projektes durch den Jugendbeirat und die schlüssige Präsentation von Skaterexperten im Haupt- und Finanzausschuss. „Das ist ein Signal an die Jugend und eine tolle Geschichte, zumal es eine nachhaltige Anlage sein wird“, betonte SPD-Sprecher Helmut Sondermann. Der Skatepark wird mit Betonelementen gefertigt, soll wartungsarm sein.

Michael Sexauer (Grüne) betonte, dass Experten einen Bedarf für einen Skatepark sähen. Im Übrigen sei es großartig, dass sich junge Menschen „an ein solch großes Projekt herangetraut“ hätten. Grünen-Fraktionschefin Natascha Lentes warnte davor, Skating mit Fußball zu vergleichen. Sie finde es gut, wenn es ein vereinsunabhängiges Sportangebot für Skater aller Altersklassen geben würde. Walter Scharbach (AfD) regte eine gute Beleuchtung an.

OB Dirk Meid sagte, die Anlage werde nur dann errichtet, wenn eine massive Förderung in Aussicht stehe, was sich abzeichne. Meid: „In den letzten zehn, 20 Jahren ist so gut für wie nichts für Kinder und Jugendliche in der Stadt entstanden.“ Insofern wäre der Skatepark eine schöne Freizeiteinrichtung.

Kein Zuschuss mehr für Kitas und Horte von freien Trägern

Der Stadtrat hat beschlossen, die bis dato auf freiwilliger Basis geleisteten Zuschüsse zu den Sachkosten an die freien Träger der Kindertagesstätten und Horte innerhalb der Stadt ab 2023 nicht mehr zu zahlen. Dadurch werden 78 000 Euro im Haushalt eingespart. Die Finanzierung der Trägeranteile wird gemäß dem Kitagesetz von 2021 neu geregelt. Verhandlungen werden wohl mit den freien Trägern zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. red

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