Mayen/Kreis MYK
21 Millionen Euro für Arbeitsmarktprojekte im Kreis MYK

Mayen/Kreis MYK. Einen dicken Fisch hat das Jobcenter Mayen-Koblenz an Land gezogen: Der Eigenbetrieb des Landkreises konnte 21 Millionen Euro für zehn Arbeitsmarktprojekte einwerben.

Von unserem Mitarbeiter Axel Holz

Diese Zahl nannten Erster Kreisbeigeordneter Burkhard Nauroth und Jobcenter-Geschäftsführer Rolf Koch in der jüngsten Werkausschuss-Sitzung des Landkreises. Die Mittel fließen zusätzlich zu den üblichen Eingliederungshilfen, und zwar aus dem Europäischen Sozialfonds, vom Bund und vom Land.

Es war also kein Wunder, dass die Stimmung unter dem Dutzend Ausschussmitglieder entspannt und zuversichtlich war. Nicht ohne Stolz bemerkten Nauroth und Koch, dass die Einwerbequote eine der höchsten der rund 300 Jobcenter im Bund ist. Das sei auch eine Anerkennung der Arbeit der in MYK tätigen 180 Mitarbeiter sein. Sechs der zehn Projekte werden weiterhin gefördert, vier sind neu hinzugekommen.

Neu sind folgende Projekte im Jobcenter:

ZIP: Zielgruppe sind Flüchtlinge, die Hartz-IV-Leistungen erhalten und die für die Arbeit im Gesundheitsbereich geeignet erscheinen. Das Projekt erfolgt im Zusammenwirken mit der Rhein-Mosel-Fachklinik; Sprachkompetenz und soziale Kompetenz werden gefördert.

MiKo-MYK: Dieses Projekt ist im Kreishaus angesiedelt; es ergänzt die bereits bestehende Koordination von Hilfen für Einwanderer. MiKo-MYK hat unter anderem die Aufgabe, die Willkommenskultur im Landkreis weiter zu fördern. Dabei helfen sollen unter anderem der Willkommensatlas, interkulturelle Schulungen, die Förderung von Ehrenamtlichen sowie die Vermittlung von Hilfsangeboten.

LZA MYK: Dieses Projekt soll die Chancen von langzeitarbeitslosen Frauen und Männern steigern und die sogenannte verfestigte Arbeitslosigkeit im Kreis auflösen. Bis Mitte 2020 stehen 8 Millionen Euro bereit

Mit dem Projekt „Soziale Teilhabe“ werden 250 Arbeitsmöglichkeiten (50 davon Teilzeitstellen) für arbeitsmarktferne Menschen geschaffen. Dieses Projekt läuft bis Ende 2018 und umfasst allein schon 12 Millionen Euro. Ein schriftlicher Bewilligungsbescheid steht allerdings noch aus. Das Konzept selbst ist bereits gutgeheißen worden.

Weiterhin im Programm sind:

Inka: Klein- und Mittelbetriebe werden sensibilisiert, Menschen eine Chance zu geben, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II erhalten.

MYKnetz Abc erstellt ein Entwicklungskonzept, das junge Menschen, die Hartz-IV-Leistungen erhalten, für Arbeitgeber interessant macht.

MYKFamNetz koordiniert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf von Hilfeempfängern, die Hartz IV erhalten.

IQ: Beraten und unterstützt werden Menschen mit Migrationshintergrund, deren im Heimatland erworbene Bildungs- und Berufsabschlüsse hier anerkannt werden sollen.

„Stark im Beruf“ ist ein niedrigschwelliges Angebot an Mütter mit Migrationshintergrund; es geht darum, Vermittlungshemmnisse in den Arbeitsmarkt zu verringern und zu beseitigen.

Projekt Inklusion: Schwerbehinderte und die, die ihnen gleichgestellt sind, erhalten Alternativen aufgezeigt, die sie aus dem Langzeitbezug sozialer Leistungen herausführen.

Mit dieser Vielzahl von Projekten will das Jobcenter Menschen helfen, auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen. Seit seiner Gründung 2005 hat es nach eigenen Angaben mehr als 25 000 Mayen-Koblenzer wieder in den Arbeitsprozess geführt. Das sind Menschen, die mit eigenem Einkommen ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten können. Viele von ihnen haben Schwierigkeiten, den ersten Arbeitsmarkt zu erreichen oder wieder zu erreichen.

Dass seine Mitarbeiter gute Arbeit leisten, zeigt für Geschäftsführer Rolf Koch auch folgende Zahl: Von den mindestens 20000 Bescheiden, die das Jobcenter im Jahr verschickt, wurden im vergangenen Jahr 714 angefochten. Eine im Bundesvergleich sehr niedrige Quote.

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