Die Freiwillige Feuerwehr Ochtendung hat zwei Tage lang ihr Jubiläum gefeiert
100 Jahre alt und bestens aufgestellt – Freiwillige Feuerwehr Ochtendung feiert zwei Tage
Zu den Höhepunkten der Festes gehörten eine Fettexplosion.
Heinz Israel

Zwei Tage lang hat die Gemeinde Ochtendung in und rund um die Kulturhalle das 100-jährige Bestehen ihrer freiwilligen Feuerwehr gefeiert, die im Frühjahr des Jahres 1924 im Saal des Gasthauses Gries in der Hauptstraße gegründet wurde. 56 Menschen erklärten sich damals bereit, als Feuerwehrleute ihren Mitmenschen in Not und Gefahr beizustehen – getreu dem Wahlspruch „Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr“.

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117 Bürger traten der Wehr als inaktive Mitglieder bei. Eberhard Hollmann, der als Brandmeister in einer Pflichtwehr die örtlichen Wasserverhältnisse kannte, wurde auf einer separaten Versammlung zum ersten Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Ochtendung gewählt. Dies recherchierte Brigitte Glock anlässlich des 75-jährigen Bestehens für die Festschrift der Ochtendunger Feuerwehr. Die späteren Wehrführer der Ochtendunger Wehr nach Eberhard Hollmann (1924 bis 1933) hießen Franz Serger (1933 bis 1947), Ernst Merkler (1947 bis 1953), Franz Serger (1953 bis 1961), Edmund Kohnz (1961 bis 1970), Hermann Kohnz (1970 bis 1980), Ernst Drexler (1980 bis 2003), Uwe Mayer (2003 bis 2023) und seit 2023 Andreas Mayer. Im Jubiläumsjahr steht die aktive Wehr unter der Leitung von Andreas Mayer und zählt 43 Aktive und 25 Mitglieder der Jugendfeuerwehr, darunter fünf Mädchen.

Zu den Höhepunkten der Festes gehörten eine Fettexplosion.
Heinz Israel

Die Ochtendunger Wehr ist nicht nur personell stark aufgestellt. Auch ihre technische Ausstattung entspricht den Anforderungen, um der Bevölkerung im Notfall schnell und effektiv helfen zu können. Über die vorhandene Gebäudeausstattung hinaus ist geplant, das Feuerwehrgerätehaus am Raiffeisenplatz zu renovieren und zu erweitern. In diesem Zusammenhang will man auch dem Wunsch nach getrennten Ausstattungen der Personalräume entsprechen. Die Aufgaben der Feuerwehren haben sich im Lauf der Jahre stark verändert. Stand früher die Brandbekämpfung im Vordergrund, erfordert die Vielzahl der Hilfeleistungen heute entsprechende Vorbereitungen. So stellt beispielsweise die fortschreitende Elektrifizierung von Fahrzeugen die Wehren bei Notfällen vor neue Herausforderungen. Auch bei der Reaktion auf die Folgen des Klimawandels ist die Feuerwehr immer stärker mit eingebunden, wie das Beispiel der Ahrtalkatastrophe zeigt

Das Jubiläumsfest begann mit der Abnahme des Leistungsabzeichens. Daran nahmen mehrere Feuerwehren aus dem Kreisgebiet teil. Landrat Alexander Saftig lobte die Teilnehmer des Leistungsabzeichens, die sich auf den Leistungsstufen Bronze, Silber und Gold verschiedenen Aufgabenstellungen unterzogen hatten und für die erfolgreiche Teilnahme eine Urkunde erhielten. „Das gegenseitige Helfen bedingt auch, dass man in der Feuerwehr gemeinsam aktiv ist“, bedankte sich der Landrat bei den Aktiven. Diesem Dankeschön schloss sich auch VG-Bürgermeister Maximilian Mumm als Chef der Maifelder Feuerwehren an. Die Brand- und Katastrophenschutz-Inspekteure für den Kreis Mayen-Koblenz überreichten den Teilnehmern des Leistungsabzeichnens die Urkunden über die erfolgreiche Teilnahme.

Die Aktiven der Feuerwehr haben die historische Feuerwehrpumpe von 1888 in vielen Stunden fachmännisch restauriert
Heinz Israel

Am Samstag standen den ortsansässigen Vereinen im Umfeld der Kulturhalle insgesamt elf „feuertechnische“ Spielstände zur Verfügung. Dafür waren Stefan Baunach und Nils Barz verantwortlich. Als Gewinn konnten sich die Teilnehmer ein Getränk im eigens eingerichteten „Biergarten“ abholen. Zu später Stunde begeisterte die Band Flaschenkinder die Gäste in der Kuppelhalle. Am Sonntag unterhielt der Musikverein Blau-Weiß auf dem Platz vor der Kulturhalle, wo ein Foodtruck für die Beköstigung der Gäste sorgte.

Beim  „Spiel der Vereine“ musste unter anderem ein Feuerwehrschlauch ausgerollt werden.
Heinz Israel

Besonders beeindruckend: Die Ochtendunger Feuerwehr kennt keine Nachwuchssorgen. Die jungen Floriansjünger haben sich bei der Jubiläumsveranstaltung eingebracht. Sie betreuten die Spielstände. Dort gab es zahlreiche Geschicklichkeitsspiele, bei denen der Nachwuchs den Umgang mit fließendem Wasser erproben konnte. Parallel dazu konnten die jungen Besucher den Umgang mit Feuerlöschern beim Löschen von Haushaltsbränden erproben. Neben einer Ausstellung historischer Feuerwehrpumpen und Feuerwehr-Oldtimer wurde der wirkungsvolle Einsatz von Feuerlöschern demonstriert.

Zum Jubiläum hat sich die Ochtendunger Wehr dafür entschieden, keine Festschrift aufzulegen, sondern historische Inhalte, Daten, Fotos und Texte in Buchform zu veröffentlichen. Dieses kann man jetzt schon für 15 Euro beim Wehrführer bestellen.

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