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Koblenz

Wenn der Ersatzsolist mit der Bahn anreist ...

Von Andreas Pecht
Er kam, sah und spielte: Dimitri Ashkenazy rettete das fünfte Anrechtskonzert des Musik-Instituts Koblenz. Foto: Stefan Schweiger/Agentur
Er kam, sah und spielte: Dimitri Ashkenazy rettete das fünfte Anrechtskonzert des Musik-Instituts Koblenz. Foto: Stefan Schweiger/Agentur

Wie das Leben so spielt. Während der Generalprobe musste Sharon Kam einen Arzt konsultieren. Danach war klar: Die Klarinettistin von Weltrang ist zu krank, um am Abend beim fünften Anrechtskonzert des Musik-Instituts Koblenz auftreten zu können. Günter Müller-Rogalla, Intendant der Rheinische Philharmonie, lässt die Drähte heiß laufen. Es gilt, auf die Schnelle eine ähnlich hochkarätige Vertretung zu finden. Einen Musiker, der für dieses sowie Konzerte in Karlsruhe und Mainz an den Folgetagen frei ist. Einen, der die Klarinettenkonzerte von Aaron Copland und Artie Shaw im Repertoire hat. Einen, der binnen fünf Stunden Koblenz erreichen kann.

Lesezeit: 3 Minuten
Der Glücksfall: Dimitri Ashkenazy ist frei und hat die Stücke drauf. Um 15 Uhr springt der renommierte Klarinettist am Hauptbahnhof Basel in den Zug. Würde die Deutsche Bahn ihn fahrplanmäßig bis 19.15 Uhr in der Rhein-Mosel-Stadt abliefern? Tut sie nicht. Er kommt mehr als eine Stunde zu spät an. Da ...