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Wiesbaden

Neue Tanzproduktion in Wiesbaden: Staatsballet verläuft sich bei seiner „Winterreise“

Von Andreas Pecht
Begegnung im Hotel: Masayoshi Katori (links) und Ramon John vom Hessischen Staatsballett im Tanzabend „Eine Winterreise“.  Foto: Brocke/Staatstheater
Begegnung im Hotel: Masayoshi Katori (links) und Ramon John vom Hessischen Staatsballett im Tanzabend „Eine Winterreise“. Foto: Brocke/Staatstheater

Es ist kein gutes Zeichen, wenn der Besucher nach einem Ballettabend spontan urteilt, „musikalisch war das klasse“, ihm zum Tanzgeschehen aber erst mal herzlich wenig einfällt. So geschehen bei der neuen Produktion des Hessischen Staatsballets in der zweiten Vorstellung der Choreografie „Eine Winterreise“, die Compagniechef Tim Plegge jetzt zu Franz Schuberts Liederzyklus erarbeitet hat. Genauer gesagt: zu Hans Zenders kompositorischer Interpretation desselben, 1993 in Frankfurt uraufgeführt.

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Der zu Recht bejubelte Spitzenakteur des Abends ist ein Nichttänzer: der junge Tenor Simon Bode. Schlank, warm, unverkrampft, klar die Stimmgebung, berührt sein fein ziselierter Gesang tief. Wer Zenders Musikbearbeitung noch nicht kennt, lauscht aufmerksam und angetan darauf, was das Wiesbadener Staatstorchester unter Benjamin Schneider Spannendes aus dem Graben schickt: ...