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Koblenz

Nachdenken über Gestern und Morgen

Von Andreas Pecht
Kleine Produktion, intensiver Abend: Auf der Probebühne 2 zeigt das Theater Koblenz „Das 20. Jahrhundert in Kartons“ von Deborah Kötting. In 22 Szenen reflektieren Magdalena Pircher, Jona Mues sowie Raphaela Crossey (nicht im Bild) über vergangene und vergehende Zeiten.  Foto: Dielenhein/Theater Koblenz
Kleine Produktion, intensiver Abend: Auf der Probebühne 2 zeigt das Theater Koblenz „Das 20. Jahrhundert in Kartons“ von Deborah Kötting. In 22 Szenen reflektieren Magdalena Pircher, Jona Mues sowie Raphaela Crossey (nicht im Bild) über vergangene und vergehende Zeiten. Foto: Dielenhein/Theater Koblenz

Ein Plattenspieler, der vor 30 Jahren noch modern war; ein Radio, das schon damals veraltet war; ein Röhrenfernseher von eben, auf dem die aktuelle „Tagesschau“ läuft. Fotografien an der Wand: hier ein Brautpaar zu Kaisers Zeit, der da könnte Erich Kästner sein, dort der junge Adenauer, der betagte Brandt. Das ältliche Mobiliar im Raum zu Sitzgruppen arrangiert: Sessel, Sofa, Nierentisch aus den 1950er- und 60er-Jahren, eine Kaffeetafel um drei, vier Jahrzehnte älter. Schränkchen, Stühle, Krimskrams von dunnemals bis kurz vor jetzt. Und Kartons, überall stehen Umzugskartons herum.

Lesezeit: 3 Minuten
Derart ist in der Probebühne 2 des Theaters Koblenz der Spielraum für die Uraufführung von „Das 20. Jahrhundert in Kartons“ hergerichtet. Das Publikum ist Teil der Staffage, sitzt wie eine Schar von Gästen in dieser Wohnzimmerwohnung einer alten Frau – als sei jeder von ihr zu einer letzten Teestunde vor ...