Plus
Koblenz

Goldoni in Koblenz: Ein großer Spaß, ein arger Klamauk

Von Andreas Pecht
Schrill und turbulent geht es auf der Bühne des Koblenzer Stadttheaters zu: Goldonis „Diener zweier Herren“ muss temporeich gespielt werden, damit die Pointen zünden. Foto: Matthias Baus/Theater Koblenz
Schrill und turbulent geht es auf der Bühne des Koblenzer Stadttheaters zu: Goldonis „Diener zweier Herren“ muss temporeich gespielt werden, damit die Pointen zünden. Foto: Matthias Baus/Theater Koblenz

„Das hat viel Spaß gemacht.“ „Ein arger Klamauk.“ So zwei Besucher der Premiere von „Der Diener zweier Herren“ am Theater Koblenz. Beide Zuseher liegen richtig, mögen sie den zweieinhalbstündigen Abend auch fast gegensätzlich empfunden haben. Darin spiegelt sich jenes Problem, das die Neuzeit mit der alten Theaterform der Commedia dell'Arte seit jeher hat. Und Regisseur Kai Festersen hielt sich bei seiner Umsetzung von Carlo Goldonis Komödie ziemlich eng an die Manier des einstigen Jahrmarktstheaters.

Lesezeit: 3 Minuten
Dessen Humor ist eben deftig, derb, fett – ist Klamauk, der Spaß machen will. Die Bühne von Ausstatterin Beate Zoff ahmt die Einfachheit der vom 16. bis ins 18. Jahrhundert dominanten Art dieses Volkstheaterspiels nach: der eiserne Vorhang geschlossen, auf der schmalen Vorderbühne ein verschlissener Bretterboden zwischen zwei schiefen venezianischen ...