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Berlin

Berlinale-Eröffnung: Der Schrei nach Hilfe

Helena Zengel als Benni in dem Spielfilm „Systemsprenger“, dem ersten deutschen Beitrag der Berlinale.  Foto: kineo/Weydemann Bros./Yunus Roy Imer
Helena Zengel als Benni in dem Spielfilm „Systemsprenger“, dem ersten deutschen Beitrag der Berlinale. Foto: kineo/Weydemann Bros./Yunus Roy Imer

Wenn, wie das diesjährige Berlinale-Motto behauptet, das Private politisch ist, dann darf das Private in manchen Fällen eben nicht privat bleiben. So ist der französische Wettbewerbsbeitrag „Grâce à Dieu“ („Gelobt sei Gott“) über Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche zu verstehen, der vielleicht sogar zu aktuell ist, insofern es in Frankreich ein laufendes Verfahren gibt. Ein Priester wird beschuldigt, Pfadfinder und Messdiener missbraucht zu haben. Vieles ist verjährt, doch nicht alles. Derzeit will der Anwalt des Priesters die Veröffentlichung des Films stoppen lassen, weil er den Gerichtsprozess beeinflussen könnte. Es ist fraglich, ob das gelingt.

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Doch Regisseur François Ozon geht es ohnehin nicht um einen Feldzug gegen den Priester, Ozon interessieren eher einzelne Schicksale und die Frage, wie der Priester über eine so lange Zeit Kindern Leid antun konnte. Denn, so zeigt es zumindest „Grâce à Dieu“, keineswegs hat der Priester seine pädophile Neigung geleugnet, ...