Hannover – Die Welt auf dem Weg zu 7 Milliarden Menschen: Mitte 2011 dürfte es so weit sein. In der Silvesternacht werden voraussichtlich 6.934.196.000 Menschen auf der Erde leben.
Das schätzt die Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW). Demnach wäre die Zahl der Menschen auf der Erde 2010 etwa um die Bevölkerung von Deutschland gestiegen – ein Anstieg um rund 80 Millionen gegenüber dem vergangenen Jahreswechsel.
Die DWS in Hannover geht davon aus, dass derzeit jede Sekunde im Schnitt 2,6 Erdenbürger zur Welt kommen. Anschaulich illustriert sie das auf ihrer Internetseite auf einer Bevölkerungsuhr.
Die meisten Menschen, nämlich 5,7 Milliarden, leben in den Entwicklungsländern. Das sind den Angaben zufolge 82 Prozent der Weltbevölkerung. Die DSW rechnet damit, dass bis zum Jahr 2050 rund 2,2 Milliarden Menschen hinzukommen. Von der UN gibt es eine Schätzung mit drei Szenarien, bei denen die mittlere zu einem ähnlichen Wert kommt. Eine niedrige Porgnose rechnet mit 7,9 Milliarden Menschen im Jahr 2050, die hohe kommt sogar auf 10,9 Milliarden.
Den größten Zuwachs wird es prozentual in Afrika geben, darin sind sich die Schätzungen einig. Bis zur Jahrhundertmitte werden dort nach der Prognose der DSW fast zwei Milliarden Menschen leben – doppelt so viele wie heute. Schon jetzt allerdings kann in den meisten Ländern Afrikas die Bevölkerung nicht ausreichend ernährt werden. Ein rasantes Bevölkerungswachstum verschärfe die Armut.
Die Stiftung plädiert deswegen für Familienplanung. Sie geht davon aus, dass sich allein in Afrika südlich der Sahara das Bevölkerungswachstum um ein Fünftel verringern würde, wenn ungewollte Schwangerschaften vermieden werden könnten.
„Noch immer werden jedes Jahr 75 Millionen Frauen in den Entwicklungsländern ungewollt schwanger, vor allem weil ihnen der Zugang zu Aufklärung und Verhütung fehlt“, sagte DSW- Geschäftsführerin Renate Bähr nach Angaben einer Sprecherin. "Wenn wir die Armut an ihrer Wurzel bekämpfen wollen, müssen wir Frauen helfen, ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden. Deshalb sind höhere Investitionen in Aufklärung und Verhütung so wichtig.