Missbrauchsvorwürfe
Vorerst keine Ergebnisse zur Aufarbeitung im Turn-Skandal
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Frank Hammerschmidt. DPA

Eine Arbeitsgruppe soll Missstände an den Turnstützpunkten in Stuttgart und Mannheim aufarbeiten. Ergebnisse wird es in diesem Jahr nicht mehr geben, sagt nun ein Gruppenmitglied - und nennt Gründe.

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Stuttgart (dpa) – Die im Rahmen des Turn-Skandals einberufene Arbeitsgruppe zur Aufklärung angeprangerter Missstände an den Stützpunkten Stuttgart und Mannheim wird in diesem Jahr keine Ergebnisse mehr liefern. Die öffentliche Erwartung, die Kommission könne bis Ende 2025 konkrete Erkenntnisse bekanntgeben, sei «in hohem Maße unrealistisch», sagte ihr Mitglied Carmen Borggrefe bei einer Sitzung des Sport-Ausschusses im Landtag von Baden-Württemberg.

Aktuell könne sie auch noch keine Prognose abgeben, bis wann die Arbeitsgruppe ihren Auftrag erledigen könne. Die Kommission habe begonnen, Interviews mit ehemaligen und aktuellen Athleten und Athletinnen, Trainern und Trainerinnen sowie Funktionären an den Stützpunkten zu führen, erklärte die Professorin von der Universität Stuttgart. Insgesamt wollen sie und zwei weitere Wissenschaftler mehr als 30 solche Interviews führen.

Aufarbeitung brauche Zeit

Ihr sei bewusst, erklärte Borggrefe, dass «ein hohes Interesse an einer schnellen Aufarbeitung der Missstände und der Einleitung präventiver Maßnahmen besteht», sagte sie. Diese Arbeit brauche aber Zeit. Die Arbeitsgruppe war im Frühjahr vom Landessportverband Baden-Württemberg einberufen worden.

Seit dem Ende des vergangenen Jahres hatten mehrere ehemalige und aktive Turnerinnen Missstände angeprangert. Von «systematischem körperlichem und mentalem Missbrauch» im Stuttgarter Kunst-Turn-Forum war die Rede, später stand auch der Stützpunkt in Mannheim wegen harscher und autoritärer Trainingsmethoden in der Kritik.

© dpa-infocom, dpa:251023-930-199296/1

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