US-Friedensinitiative
Ukraine: Gespräche zu US-Friedensplan in Genf begonnen
Andrij Jermak
Andrij Jermak
Gian Ehrenzeller. DPA

Der ukrainische Präsident Selenskyj will den Friedensplan von US-Präsident Trump nicht einfach hinnehmen. Seine Delegation hat dazu nun die Gespräche in Genf aufgenommen. Es gibt erste Rückmeldungen.

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Genf (dpa) – In Genf haben nach ukrainischen Angaben die Gespräche über den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump zur Beendigung des russischen Angriffskrieges begonnen. Das teilte der ukrainische Verhandlungsführer Andrij Jermak bei Telegram mit; er leitet die von Präsident Wolodymyr Selenskyj ernannte neunköpfige Delegation.

Das erste Treffen mit den nationalen Sicherheitsberatern der Staats- und Regierungschefs des Vereinigten Königreichs, Frankreichs und Deutschlands habe stattgefunden, sagte Jermak. Als nächstes sei ein Treffen mit der US-Delegation geplant.

«Wir sind sehr konstruktiv eingestellt», sagte er. Es seien heute eine Reihe von Treffen in verschiedenen Formaten geplant. «Wir arbeiten weiterhin gemeinsam daran, einen nachhaltigen und gerechten Frieden für die Ukraine zu erreichen.» Der 28-Punkte-Plan von Trump verlangt vor allem der Ukraine große Zugeständnisse ab.

Selenskyj: Hoffe auf positives Ergebnis

Selenskyj hatte erklärt, Alternativvorschläge machen zu wollen. Nach dem Beginn der Gespräche sagte er, dass die Teams der Ukraine, der USA und der Europäer in engem Kontakt seien und an Schritten für eine Beendigung des Krieges arbeiteten. «Das Blutvergießen muss gestoppt werden, und wir müssen sicherstellen, dass der Krieg nie wieder von Neuem entzündet wird», schrieb Selenskyj in den sozialen Netzwerken.

«Ich erwarte die Ergebnisse der heutigen Gespräche und hoffe, dass alle Teilnehmer konstruktiv eingestellt sind. Wir alle brauchen ein positives Ergebnis», betonte der Präsident.

Umjerow: Erwarte noch im Laufe des Tages Fortschritte

Den ersten Rückmeldungen aus Genf zufolge gebe es bei den Unterredungen Verständnis dafür, dass die amerikanischen Vorschläge einige Elemente der ukrainischen Sicht berücksichtigen könnten, formulierte Selenskyj vorsichtig. Das sei wichtig für die nationalen Interessen des Landes. Die Arbeit an dem Plan in Genf laufe weiter.

Delegationsmitglied Rustem Umjerow, der Ex-Verteidigungsminister und Sekretär des nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine ist, erwartete nach eigenen Angaben noch im Laufe des Tages Fortschritte. «Unsere gegenwärtigen Vorschläge, die noch nicht endgültig sind, enthalten viele Prioritäten.»

Die Ukraine verteidigt sich inzwischen seit fast vier Jahren mit westlicher Hilfe gegen den russischen Angriffskrieg.

© dpa-infocom, dpa:251123-930-330835/1

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