Ahrensburg (dpa) – Zum ersten Mal seit Jahren hat es einen Wechsel an der Spitze der beliebtesten Mädchenvornamen gegeben: Sophia und Noah sind die beliebtesten Vornamen des Jahres. Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Ranking des norddeutschen Vornamen-Experten Knud Bielefeld hervor. Seit 2022 waren immer wieder Emilia und Noah auf dem 1. Platz gelandet.
«Insgesamt hat es bei den Vornamen aber nicht so viel Bewegung gegeben», sagte Bielefeld der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Es ist schon faszinierend, dass die beliebtesten Vornamen immer dieselben sind.» Einige Eltern suchten aber auch bewusst nach einzigartigen und individuellen Namen. Sophia verbesserte sich vom 2. auf den 1. Platz, Emma vom 3. auf den 2. Platz und Emilia rutschte vom 1. auf den 3. Platz.
Bei den Jungen steigt Leo in die Top Ten
Bei den Jungen bleibt alles wie schon im Vorjahr: Hinter Noah landeten Matteo und Elias auf Platz zwei und drei. Ein Name wurde jedoch deutlich häufiger vergeben als in den Vorjahren und gehört erstmals zu den Top 10: Leo. «Auf diesen Namen war ich sehr gespannt, weil sich der neue Papst Leo genannt hat», sagte Bielefeld. Ob sich die Eltern davon inspirieren ließen, kann der Namensforscher aber nicht mit Sicherheit sagen. «Leo ist schon seit vielen Jahren ein Trendname bei Jungen.»
In vielen Bundesländern ähneln sich die Listen der Top-Ten-Vornamen. In der Regel stehen auch dort Sophia, Emma, Emilia, und Hannah sowie Noah, Matteo, Elias und Theo an den ersten Stellen.
Auffällige Abweichungen gibt es beispielsweise in Bayern, wo Felix auf dem 1. Platz landete, gefolgt von Lukas, Elias, Louis und Maximilian. In Mecklenburg-Vorpommern sieht das Ranking ganz anders aus als die bundesweite Liste. Hier gewinnen bei den Mädchenvornamen Frieda, Mathilda, Emma und Ida. Bei den Jungs liegen Emil, Matteo, Oskar und Milan vorn. In den nördlichen Bundesländern tauchen auch häufig friesische oder skandinavische Namen in den Rankings auf wie Mats, Fiete oder Finn.
Namen mit Anfangsbuchstaben L, M oder A sehr beliebt
«Die beliebtesten Anfangsbuchstaben sind schon seit Jahren das L, das M und das A», sagte Bielefeld. In einem deutlichen Aufwärtstrend sind laut Namensforscher die Jungennamen Adam, Anton, Carlo, Emilio, Kian, Leano, Leo, Maleo, Musa und Theodor sowie die Mädchennamen Alia, Amalia, Aurelia, Ayla, Eliana, Helena, Livia, Luna, Nora und Romy. «Diese Namen sind sehr klangvoll und funktionieren auch in vielen verschiedenen Sprachen», sagte Bielefeld. Durch die Kombination mit klangvollen Vokalen würden sogar Namen neu erfunden, wie zum Beispiel Leano oder Maleo.
Ophelia: Trendname wegen Taylor Swift-Song?
Nachdem US-Star Taylor Swift im vergangenen Jahr eine Single mit dem Titel «The Fate of Ophelia» veröffentlicht hat, dachten viele Ihrer Fans, dass jetzt viele Mädchen Ophelia genannt werden. «Der Name Ophelia befindet sich schon seit 15 Jahren in Deutschland im Aufwärtstrend und gehörte schon im vergangenen Jahr zu den Top 250 der beliebtesten Mädchennamen», sagte Bielefeld. Tatsächlich wurden 2025 ähnlich viele Mädchen Ophelia genannt wie 2024 – rund 200 in ganz Deutschland. Häufiger wurde 2025 der Name Ozzy vergeben – vielleicht, weil Musiker Ozzy Osbourne in dem Jahr gestorben ist.
Wenig Bewegung bei Zweitnamen
Wenig Bewegung gibt es bei der Liste der beliebtesten Zweitnamen. Hier dominieren seit 2005 bei den Mädchennamen unangefochten Sophie und Marie die vorderen Plätze und bei den Jungennamen Alexander und Maximilian. «Sophie und Marie – die klingen einfach toll als Zweitname», glaubt Bielefeld. Warum bei den Jungen Alexander und Maximilian vorne liegen, kann sich der Namensforscher allerdings nicht erklären.
Für die bundesweite Auswertung haben Bielefeld und sein Team bis Ende Dezember auf 260.000 Geburtsmeldungen von Standesämtern und Geburtskliniken aus 375 Städten zurückgegriffen. Das entspricht etwa 40 Prozent der in Deutschland geborenen Babys. Eine ähnliche Vornamen-Statistik gibt auch die Gesellschaft für Deutsche Sprache heraus – jedoch später als Knud Bielefeld und nach eigenen Angaben basierend auf rund 90 Prozent der im Jahr zuvor vergebenen Namen.
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