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"Vinend" gefilmt: Bild-Chef Kai Diekmann ohne Brille und mit Bart

Palo Alto/New York - Legeres Sweatshirt, T-Shirt, keine Brille mehr, ein Bart wie Chuck Norris - und dazu ist Kai Diekmann auch noch Nutzer der ersten Stunde bei Twitters neuem Dienst Vine: Der mehrmonatige Kalifornien-Aufenthalt zeigt offenbar Spuren beim Bild-Chefredakteur (48). 

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Palo Alto/New York – Legeres Sweatshirt, T-Shirt, keine Brille mehr, ein Bart wie Chuck Norris – und dazu ist Kai Diekmann auch noch Nutzer der ersten Stunde bei Twitters neuem Dienst Vine: Der mehrmonatige Kalifornien-Aufenthalt zeigt offenbar Spuren beim Bild-Chefredakteur (48).

Kann Kai Diekmann morgens in den Spiegel schauen? Auf die Frage einer Studentin antwortete er im November 2011, er überlege noch, ob ihm sein Bart gefällt. Ein halbes Jahr später war nicht nur der Bart ab, auch die Haare waren kurz. „Keine Lust mehr auf lange Haare“ habe er gehabt, sagte er da der Agentur dapd. Da erklärte er zugleich, zuvor auch kein Gel benutzt zu haben – „nie in meinem Leben“. Haarschaum war es.

Im Januar 2013 trägt er wieder Bart, ist ganz salopp unterwegs – vor ein paar Tagen schon in Jeans und Pulli beim Audi-Entwicklungsvorstand Wolfgang Dürheimer in Palo Alto. Nun gibt's den Diekmann mit Chuck Norris-Bart aus der Nähe zu sehen: Er ließ sich filmen von Katie Jacobs Stanton, Chefin für die Internationale Strategie bei Twitter undNummer 56 auf der Forbes-Liste der mächtigsten Frauen. In dem Clip probiert er selbst auch gerade den neuesten Coup von Twitter aus: „Kai Deikmän“ sei das – „checking out Vine“, erklärt die Twitter-Frau.

Und Diekmann treibt das „Vinen“ fast Tänen des Glücks in die Augen. „It's fantastic. It's really exciting“ lobt er – und bestätigt Jacobs Stanton: „Fäntästisch“, sagt sie auf Deutsch, als er filmt:

Vine – am Donnerstag an den Start gegangen – ist eine Art Instagram für Kurzvideos. Es ist Programm und Plattform, um nur sechs Sekunden lange Filme aufzunehmen, zu zeigen und zu betrachten. Sie laufen in Endlosschleife. Nötig ist die App, die es bislang nur für iPhone und iPod touch gibt. Das Smartphone filmt jeweils nur, wenn der Finger auf dem Display ist. So lassen sich in die sechs Sekunden leicht etliche verschiedene Szenen packen. Das erinnert an animierte Gifs – und damit entstehen unabhängig vom Motiv auch eindrucksvollere Aufnahmen als die, die Diekmann zeigt.

Der Bild-Chef spielte auch nach der Einweisung weiter. Nachdem er eine Highwayfahrt etappenweise mitgefilmt hatte, schrieb er dazu: „Great new app!“ Im Filmen mit Handykamera hat er durchaus Erfahrung, auch wenn die taz nach dem Start seines Videoblogs vor fünf Jahren forderte: „Nehmt dem Mann die Kamera weg!“ Im technikverrückten Mountain View ist er aber jetzt ganz vorne dabei. Er war auch der erst dritte Follower des dortigen Police Departements. Das hat auch einen Vine-Account, wenn auch noch kein Video hochgeladen.

Um dort großartige Dinge zu entdecken, ist er im September für zumindest sechs Monate ins Silicon Valley übergesiedelt. Springer selbst nannte das Ziel: „neue unternehmerische Ideen für digitales Wachstum entwickeln“. Auf Facebook hatte er angekündigt, nicht mehr zu posten – um sich dann in den USA doch bei Twitter anzumelden...

Von Lars Wienand

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