Berlin
Schufa will für Kunden im Netz vagabundierende Daten einfangen

Berlin - Die Schufa als Jäger der verlorenen Daten: Die Wirtschaftsauskunftei will Kunden künftig dabei helfen, von Fremden ins Internet gestellte persönliche sensible Daten ausfindig zu machen.

Berlin – Die Schufa als Jäger der verlorenen Daten: Die Wirtschaftsauskunftei will Kunden künftig dabei helfen, von Fremden ins Internet gestellte persönliche sensible Daten ausfindig zu machen.

Schufa-Chef Michael Freytag sagte am Donnerstag in Berlin: „Wir wollen, dass die Menschen wissen, was mit ihren Daten passiert“. Ähnliche kommerzielle Dienste gibt es bereits von anderen Anbietern. Die Schufa, die sonst unter anderem Auskunft zur Kreditwürdigkeit erteilt, reagiert mit dem Angebot auf den zunehmenden Missbrauch mit gestohlenen Kontodaten und anderen persönlichen Angaben.

Mit dem kostenpflichtigen Warnsystem Schufa-Ident-Safe sollen öffentlich zugängliche Internetseiten darauf untersucht werden, ob dort Name, Adresse, Kontaktdaten sowie Personalausweis-, Konto- oder Kreditkartennummern hinterlegt sind. Diese Angaben müssen Nutzer vorher der Schufa mitteilen. Gesucht wird jedoch nicht in geschlossenen Netzwerken wie etwa Facebook oder Internetforen.

Bei einem Missbrauch fordert die Schufa die Webseiten-Betreiber auf, die Daten zu löschen. Dabei wird vor allem auf deren Kooperationswillen gesetzt. Steht der Server aber im Ausland und weigert sich der Betreiber, die sensiblen Informationen zu löschen, ist auch die Schufa machtlos.

Laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik werden in Deutschland pro Minute zwei solcher Fälle verzeichnet. Nach einer Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Schufa sind sich mehr als 70 Prozent der Webnutzer in Deutschland unsicher, ob ihre Daten im Netz genügend geschützt sind.

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