Von unserer Redakteurin Sandra Elgaß
Wer sich einen Computer zulegt, der erhält neben dem Betriebssystem meist auch einen Grundstock an Programmen – manchmal aber auch nicht. Wer so ein „Solo-Angebot” attraktiv findet, der sollte sich nach kostenlosen Alternativen zu den wichtigsten Nutzerprogrammen umsehen. Die besten Freeware-Programme in den Bereichen Office, Musikverwaltung, Sicherheit, Zippen und Fotos stellen wir heute vor.
Alles, was man im Büro braucht
Der Marktführer in Sachen Bürosoftware, Microsoft Office, bietet im Bereich der Textverarbeitung (Word), Tabellenkalkulation (Excel), Präsentationssoftware (Power-Point), Software zur Erstellung einfacher Flyer und Broschüren (Publisher), einem Notizprogramm (OneNote) und E-Mail-Programm (Outlook) ein Paket, das alle Anforderungen erfüllt – sowohl für Windows- als auch für Mac-Betriebssysteme.
Als Privatperson bezahlt man für dieses Paket 539 Euro. Die Benutzeroberfläche der kostenlosen Alternative Open Office sieht ein klein wenig anders aus – doch das Programm erledigt alle Aufgaben so zuverlässig wie der kostenpflichtige Bruder. Wer umsteigt, gewöhnt sich aber schnell. Allerdings bietet Open Office kein eigenes E-Mail-Programm. Wer eines benötigt, kann zusätzlich zum Open-source-Programm Thunderbird aus der Schmiede von Mozilla greifen. Beides läuft auf Windows- und Apple-Computern.
CDs und DVDs brennen– Klang bearbeiten – Musik sichern
Mit der Software von Nero Burning Rom 12 lassen sich CDs und DVDs brennen, der Klang bearbeiten, Daten von zerkratzten Rohlingen retten, Audiodaten konvertieren, CD- und DVD-Cover erstellen und Daten sichern. Als Download kostet Nero derzeit 49,90 Euro. Das kostenlose Programm CDBurnerXP als Alternative für Windows-Nutzer steht Nero in nichts nach. Die Benutzeroberfläche ist funktionell und schnörkellos. Der Name ist kurz und knackig, im Paket ist alles drin: Die Alternative für das Mac-Betriebssystem heißt Burn. Wie Nero kann Burn CDs klonen, klickbare Menüs für Filme erstellen und ebenfalls Daten in zahlreiche Formate konvertieren.
Internetparasiten ade: die besten Virenkiller
Die volle Punktzahl erreichte die Software von F-Secure Internet Security 2013 in Sachen zuverlässigste Schutzwirkung für den heimischen PC. Getestet hat dies das Internetsicherheits-Forschungsinstitut AV Test Anfang 2013. Eine einjährige Lizenz für die Software, die man sich herunterlädt und freischaltet, kostet derzeit 34,95 Euro. Ähnlich gut schnitt Kaspersky Internet Security 2013 im Test ab, hier kostet eine Einjahreslizenz für einen Computer 39,95 Euro.
Eine gute Alternative ist AVG Anti-Virus Free. Die Software schrammte knapp an der vollen Punktzahl in Sachen Schutzwirkung (5,5 von 6 Punkten) vorbei – und ist damit unter den besten Sicherheitssoftwares im Test. Sie prüft einzelne Dateien oder auch den ganzen Rechner auf schädliche Programme. Das Programm läuft unter Windows. Apple-Computer werden generell weniger von Viren befallen. Doch weil sie nicht zuletzt dadurch immer beliebter werden, sind auch hier die Schadprogramme auf dem Vormarsch. Eine kostenlose Alternative in Sachen Virenschutz ist da Avira Free Mac Security. Das kostenlose Avira-Produkt für Windows heißt Avira AntiVir.
Datenberge verkleinern
Wenn 25 Fotos à 5 Megabyte verschickt werden sollen, kann das E-Mail-Programm schon mal einknicken. Oft gibt es auch eine Obergrenze für die Größe des auf einmal verschickten Datenpakets. Mit bestimmten Programmen werden diese Daten kompakt verpackt – man sagt gezippt – und so die Datenmenge komprimiert. Am Zielort angekommen, werden sie dann wieder entpackt: ohne Qualitätsverlust. Ein Kaufprogramm, das das leistet, ist etwa WinZip von Windows. Das bietet auch eine Kennwortsicherung. Die aktuelle Version 17.5 kostet 35,99 Euro und ist auch für Apples Betriebssystem erhältlich. Eine kostenlose Alternative zu WinZip ist zum Beispiel 7-Zip. Das Programm läuft unter Windows und Mac.
Allerdings sind grundlegende Komprimier- und Extrahierfunktionen in Apple-Computern bereits ins Betriebssystem installiert. Um sie zu nutzen, öffnen Sie im Finder das Verzeichnis, in dem die Dateien liegen, und markieren diese. Mit einem Rechtsklick auf eine der Dateien öffnet sich das Kontextmenü. Klicken Sie darin auf „N Objekte komprimieren“. Anstelle von N steht die Anzahl der Dateien, die Sie markiert haben. Ist das nur eine, steht an dieser Stelle der Dateiname. Nach dem Komprimieren speichert Mac die verkleinerte Datei als Archiv.zip ab – sofern Sie sie nicht umbenennen.
Fotos organisieren, korrigieren und kreativ bearbeiten
Photoshop CC ist die bekannteste professionelle Bildbearbeitungssoftware und läuft auf Windows und Mac. Funktionen wie Bilder bearbeiten, aus niedrig aufgelösten hoch auflösende Fotos machen, verwackelte Bilder schärfen, 3-D-Effekte kreieren stehen neben professionellen Tools zur Bildanalyse und vielen weiteren Funktionen – das hat seinen Preis: 24,59 Euro monatlich (!).
Es gibt einige leicht zu handhabende, kostenlose Alternativen. Zum Beispiel Gimp. Hier gelingen einfache Korrekturen genauso wie Filter und Effekte. Profis werden Photoshop lieber mögen, aber für den privaten und semiprofessionellen Einsatz reicht die Funktionspalette von Gimp völlig aus. Gimp läuft unter allen gängigen Betriebssystemen.
Eigene Videos bearbeiten
Die beiden bekanntesten Kaufprogramme zur Videobearbeitung sind Adobes Premiere Pro CC (24,59 Euro pro Monat, für Mac und Windows) und Apples Final Cut Pro X (derzeit 269,99 Euro, nur für Mac). Wer so viel Geld nicht ausgeben will, aber dennoch ab und an einmal ein privates Video bearbeiten möchte, dem genügt der bei Windows vorinstallierte Windows Live Movie Maker.
Das Programm ist intuitiver zu bedienen als ein professionelles Videoschnittprogramm, ihm fehlen aber auch ein paar (Profi-)Funktionen. Doch es kann Videos schneiden, vertonen und Szenen in Reihenfolge bringen, außerdem lässt sich Text einblenden und Musik hinterlegen. Unter Mac und Windows läuft die freie Software Avidemux. Mit ihr lassen sich neben den Grundfunktionen auch Werbeblöcke aus TV-Aufnahmen herausschneiden oder Tonspuren aus YouTube extrahieren. Soll das Format des Videos gewechselt werden, empfiehlt sich der Freemake Video Converter. Mit ihm lassen sich die Videos auch grundlegend bearbeiten.
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