Koblenz
CD/DVD-Rohlinge können doppelt so teuer werden
CD/DVD können doppelt so teuer werden

Spei­cher­medien werden teurer, geht es nach dem Willen der Rechte-Ver­wer­ter

dpa

Koblenz Die Preise für CD-, DVD- und Blu-ray-Rohlinge könnten bald aufs Doppelte steigen. Die Zentralstelle für private Überspielungsrechte (ZPÜ) fordert erheblich höhere Urheberrechts-Abgaben auf diese Datenträger.

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Koblenz Die Preise für CD-, DVD- und Blu-ray-Rohlinge könnten bald aufs Doppelte steigen. Die Zentralstelle für private Überspielungsrechte (ZPÜ) fordert erheblich höhere Urheberrechts-Abgaben auf diese Datenträger.

Die Preise für CD-, DVD- und Blu-ray-Rohlinge könnten bald aufs Doppelte steigen. Die Zentralstelle für private Überspielungsrechte (ZPÜ) fordert erheblich höhere Urheberrechts-Abgaben auf diese Datenträger.

Die Abgabe auf wiederbeschreibbare CDs soll von rund 4 auf 20 Cent steigen, für DVDs werden, je nach Ausführung, 27 oder 55 Cent fällig. Auf Blue-ray-Rohlingen mit 25 Gigabyte Speicherkapazität sollen 3,50 Euro pro Stück aufgeschlagen werden. Für die meisten Medien würde sich dann der Verkaufspreis fast verdoppeln, denn CDs kosten heute nur etwa 12 Cent und die speicherstarken Blue-rays gibt es schon ab 5 Euro.

Urheberrechts-Abgaben werden schon seit Jahrzehnten erhoben, um Autoren, Fotografen und Filmemachern eine Vergütung zu sichern, wenn ihre Werke zu privaten Zwecken (legal) vervielfältigt werden. Die Zentralstelle für private Überspielungsrechte (ZPÜ) ist ein Zusammenschluss mehrere Verwertungsgesellschaften: GEMA, VG Wort, VG Bild-Kunst und andere gehören ihr an. Nicht nur Medien, sondern auch PCs und Laufwerke werden von ihr „besteuert“, derzeit führen die Hersteller pro Computer knapp 14 Euro an die ZPÜ ab.


Ob die neuen Preise gegen den erklärten Willen der Hersteller durchgesetzt werden können, entscheidet zunächst eine Schiedstelle beim Deutschen Patent- und Markenamt und notfalls die Gerichte. Kritiker halten die neuen Gebühren für überhöht und wenden ein, dass man damit Kopien von Musikstücke und Filme bezahle, für die man bereits einen Kaufpreis oder Gebühren entrichtet hat. Sie befürchten zunehmende Schwarzimporte der Speichermedien aus europäischen Ländern, in denen nicht solch hohen Abgaben erhoben werden und sehen langjährige Prozesse und Rechtsunsicherheit voraus. Tatsächlich ginge es um den klammheimlichen Ausgleich der Verluste durch Raubkopierer.

jo

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