Euroleague oder NBA Europe?
NBA buhlt um München und Berlin: Das sagt das Bundesliga-Duo
Alba Berlin - FC Bayern München
Alba Berlin - FC Bayern München
Soeren Stache. DPA

Ein hoher Funktionär der NBA lässt mit Aussagen über eine neue Europa-Liga aufhorchen. Auch München und Berlin sollen dabei sein. Nun äußern sich der deutsche Meister Bayern und Alba Berlin dazu.

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München/Berlin (dpa) – Die NBA träumt von einem neuen Elite-Wettbewerb in Europa und lockt auch deutsche Basketball-Schwergewichte. Der Europa-Boss der besten Liga der Welt verriet jüngst, dass er auf München und Berlin hoffe als künftige Standorte. Von einem Deal aber wollen sie weder bei Meister Bayern noch beim früheren Bundesliga-Primus Alba Berlin etwas wissen.

«Es ehrt den Verein, dass der FC Bayern Basketball als attraktive Marke und Organisation angesehen wird. Doch Stand heute handelt es sich bei diesem Themenkomplex um nichts mehr als Gerüchte, zu denen wir uns grundsätzlich nicht äußern», sagte Andreas Burkert, Leiter Kommunikation bei den Münchnern, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Berlin-Boss wirbt für Alba: «Solider Kandidat»

«Das sind jetzt erst einmal nur Schlagzeilen», sagte Alba-Sportdirektor Himar Ojeda und ergänzte: «Für uns sind das Dinge, die wir bereits wussten. Berlin war von Anfang an auf der Liste.» Zudem bestätigte er: «Wir sind einer der Kandidaten, über die sie nachdenken. Und Alba wäre ein solider Kandidat.»

Der Geschäftsführer von NBA Europe, George Aivazoglou, hatte vorige Woche angekündigt, dass die NBA ab Oktober 2027 eine Liga in Europa haben will. Man habe dabei zwölf Standorte im Auge – darunter seien München und Berlin als deutsche Städte neben den anderen Metropolen Paris, Lyon, Athen, London, Manchester, Mailand, Rom, Madrid, Barcelona und Istanbul.

Bayern: Bekenntnis zu Euroleague

Bayern spielt ähnlich wie andere Topteams aus Spanien, Frankreich, Griechenland oder der Türkei in der Euroleague und ist auch Gesellschafter an der derzeitigen Königsklasse auf dem Kontinent. «Wir haben zuletzt mehrfach unsere Haltung zur EuroLeague erläutern, daran hat sich nichts geändert», sagte Vereinssprecher Burkert.

Bayern-Präsident Herbert Hainer hatte vor Saisonbeginn angedeutet, dass es womöglich eine Kooperation geben könnte, sollte die NBA in Europa Ernst machen. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Euroleague einfach vom Markt drängen lässt», sagte er Ende September. Zwei komplett separate und zudem verfeindete Ligen sehe er «wirklich nicht».

NBA-Fokus auf große Fußball-Vereine?

Aivazoglous Aufzählung lässt auch vermuten, dass die NBA auf namhafte und weltweit bekannte Fußballteams als Marke schielt. Heißt das für Berlin, dort einen komplett neuen Verein zu etablieren? «Das würden sie nur dann machen, wenn es notwendig wäre, wie zum Beispiel in London», meint Alba-Manager Ojeda, dessen Team erstmals nach mehreren Jahren nicht mehr in der Euroleague, sondern in der Champions League des Weltverbandes Fiba antritt.

Ojeda hält eine Variante mit einem neuen Berliner Verein für wenig sinnvoll. «Wir haben ein tiefes Fundament in Berlin. Da braucht es eigentlich keinen neuen Club zu kreieren», sagte er und wirbt mit einem langjährigen Engagement von Alba. «Wir hätten es mit unserer 35-jährigen Arbeit auch verdient.»

© dpa-infocom, dpa:251110-930-273267/2

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