Augsburg
Steuerhinterziehung: Marcus Prinz von Anhalt muss ins Gefängnis

So kennt man ihn: Selbstgefällig mit breitem Grinsen posiert Prinz Marcus von Anhalt vor der Kamera - am liebsten zeigt er sich mit schönen Frauen und teuren Sportwagen. Marcus Eberhardt, so heißt der frühere Bordellbesitzer mit bürgerlichem Namen, stammt eigentlich aus dem Ruhrgebiet. Foto: dpa

Augsburg (dpa). Gefängnismauern statt Luxusleben: Für Marcus Prinz von Anhalt dürften harte Zeiten anbrechen - der selbst ernannte „Protz-Prinz“ muss laut einem Gerichtsentscheid für vier Jahre hinter Gitter. Das Landgericht Augsburg verurteilte den bereits vorbestraften Nachtclubbesitzer wegen Steuerhinterziehung in Höhe von mehr als 800.000 Euro am Freitag zu einer Haftstrafe von vier Jahren.

Nach Auffassung des Gerichts hat der 48-Jährige die Kosten für die private Nutzung von sechs Luxusautos als betriebliche Ausgaben geltend gemacht und damit widerrechtlich von der Steuer abgesetzt. Darüber hinaus soll er über Firmen in der Schweiz Geld am deutschen Fiskus vorbeigeschmuggelt haben.

Die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre und zehn Monate Haft für den Angeklagten gefordert, die Verteidigung auf Freispruch plädiert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Ob der Prinz gegen die Gerichtsentscheidung Rechtsmittel einlegen wird, blieb am Abend offen. Zusammen mit seinen Verteidigern verließ er unmittelbar nach dem Richterspruch das Justizgebäude. Geboren wurde der Prinz unter dem Namen Marcus Eberhardt, seinen Adelstitel hatte er von Frederic Prinz von Anhalt, der aus Bad Kreuznach stammt, gekauft.

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