Hannover/Wien
Eurovision Song Contest: Vorentscheid mit vielen Unbekannten

Hannover/Wien. Sieben der acht Kandidaten, für die es beim deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest (ESC) am 5. März in Hannover um die Wurst geht, stehen fest. Aber so richtig namhafte Künstler - wie vor einem Jahr Unheilig oder Santiano - sind diesmal beim Barte der Conchita nicht dabei.

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Von unserem Redakteur Markus Kratzer

Dennoch ist der ausrichtende Norddeutsche Rundfunk optimistisch, dass Deutschland beim großen Finale am 23. Mai in Wien mit einem qualitativ ansprechenden Song vertreten sein wird. Wer Nachfolger von Elaiza wird, entscheidet das Fernsehpublikum, wobei die Frage nach dem achten Teilnehmer am Vorentscheid erst am 19. Februar beantwortet wird. Und diese sieben wollen das Ticket nach Wien lösen:

Mrs. Greenbird: Das Kölner Paar gewann 2012 die Castingshow „X-Factor“ und schnellte damals in den Albumcharts von null auf eins. Dass eine einfühlsame Mischung aus Pop, Folk und Country den europäischen Geschmack treffen kann, bewies 2013 das niederländische Duo Common Linnets, das in Kopenhagen Platz zwei holte.

Faun: Drehleier und Dudelsack zählen nicht zur gängigen ESC-Instrumentierung. Deshalb gehört das Mittelalter-Sextett klanglich sicher zu den Exoten. Doch gesanglich schlägt die Formation harmonisch eine Brücke aus mythischen Welten bis in moderne Zeiten, ihre Alben bleiben nicht gefangen im Nebel hinterer Chartpositionen.

Andreas Kümmert: Deutschland könnte in Wien auch Bart zeigen. Der hängt genauer gesagt am Sieger der Talentshow „The Voice of Germany“ 2013. Auch wenn man ihm seine Rockröhre auf den ersten Blick nicht ansieht, überzeugt der Franke durch eine enorme Bühnenpräsenz. Die Single „Simple Man“ erreichte Platz zwei bei uns und Platz zehn in Österreich.

Alexa Feser: Die Wiesbadenerin sang schon in Background von Thomas Anders und Ricky Martin und wandelt so richtig erst seit 2008 auf Solopfaden. Stimmlich bedient die Songwriterin sowohl die Balladen- als auch die Jazzfraktion. Ihr Album „Gold von morgen“ schaffte im Oktober den Sprung in die deutschen Charts.

Laing: Das weibliche Quartett (drei Sängerinnen, eine Tänzerin) holte 2012 beim Bundesvision Song Contest mit „Morgens immer müde“ den zweiten Platz für Sachsen. Die Gruppe bezeichnet ihre Musik selbst als „Electric Ladysound“, für Schubladenliebhaber übersetzt heißt dies eine Mischung aus Elektro-Soul und Pop.

Noize Generation: Der Rave-DJ Jewgeni Grischbowski hat sich mit seinen Remixen in den entsprechenden Kreisen längst einen Namen gemacht. Beim ESC-Vorentscheid will er nach eigenen Angaben aber eine Spur sanfter daherkommen. Piano und Gitarre sollen dabei alles andere als klangliche Fremdkörper sein.

Fahrenhaidt: Die Berliner Musikproduzenten Andreas John und Erik Macholl wagen als Duo den Schritt auf die Bühne. Ihr Projekt steht unter dem Motto „moderner Nature-Pop“ und will elektronische Sounds und akustische Klänge ineinanderfließen lassen – also irgendetwas zwischen New Age und Esoterik.

?: Im vergangenen Jahr gewann das Damentrio Elaiza das Klubkonzert des NDR und damit eine Wildcard für den Vorentscheid. Wie es dann weiterging, ist hinlänglich bekannt. Also sollte die ESC-Rechnung auf keinen Fall ohne den achten Kandidaten gemacht werden, den Moderatorin Barbara Schöneberger am 5. März in der TUI-Arena in Hannover ins Rennen schickt.

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